Ähnlichkeit mit HCV

Neues Virus in Rindern entdeckt

Bonner Forscher haben bei Rindern aus Ghana ein neues Hepatitis C-verwandtes Virus entdeckt. Ob es auch den Menschen infizieren kann, ist nicht bekannt.

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BONN. Forscher der Uni Bonn haben zusammen mit Kollegen aus Hamburg, Hannover, Moskau und Ghana neuartige Rinderviren entdeckt (Journal of Virology 2015; online 18. März).

Die Erreger seien entfernte Verwandte des Hepatitis C-Virus, teilt die Uni Bonn mit. Die Viren seien in Rindern aus Ghana gefunden worden. Ob sie ebenfalls den Menschen infizieren können, sei noch unklar.

Die neu beschriebenen Erreger zählen zur Gruppe der Hepaciviren. Sie vermehren sich vermutlich in der Leber von Rindern. Die Infektion scheint sehr häufig zu sein.

Kein Vorläufer zur menschlichen Variante

"Wir haben 106 Rinder von verschiedenen zufällig ausgesuchten Farmen in Ghana untersucht", wird Jan Felix Drexler, Professor für Virologie an der Uni Bonn zitiert. "In neun Tieren konnten wir die Viren nachweisen."

Ob die neu entdeckten Viren auch Menschen anstecken können, lässt sich noch nicht sagen. "Das ist ein wichtiger Punkt, den wir nun untersuchen wollen", so Drexler in der Mitteilung.

Das Rindervirus sei aber auf keinen Fall der direkte Vorläufer des menschlichen Virus. "Kein Patient mit einer Hepatitis C-Infektion kann sich bei einem Rind angesteckt haben."

Unklar ist bislang, welche Symptome die Rinderviren in den Tieren verursachen. Es gibt aber Hinweise darauf, dass sie sich dort ebenfalls in der Leber vermehren, berichtet die Uni Bonn.

Inwieweit die Tiere dadurch gesundheitlich beeinträchtigt werden, soll jetzt untersucht werden. (eb)

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