Welt-Lepra-Tag 2015

Lepra ist immer noch ein Thema

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Aus Anlass des Welt-Lepra-Tages am 31. Januar widmet sich das Robert Koch-Institut in seinem aktuellen epidemiologischen Bulletin der Erkrankung, die mit 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr noch nicht ausgestorben ist (Epi Bull 3/16).

Dabei werden Themen beleuchtet, die Anlass zur Diskussion geben, wie die bei Behandlung nicht selten auftretenden Leprareaktionen.

Diese immunvermittelten, teils schweren Leprareaktionen bei an sich erfolgreicher antibakterieller Therapie könnten während der Behandlung, aber auch Jahre und Jahrzehnte später rezidivierend auftreten und seien oft schwierig zu behandeln, schreibt Dr. Florian Seiner von der Charité Berlin im Bulletin.

Bei der Leprareaktion Typ 2, bei der lepromatösen Lepra/ multibazilläre Form, sei bei fehlendem Ansprechen auf Prednisolon und/oder hochdosiertem Clofazimin das Thalidomid eine umstrittene Therapieoption.

Während Thalidomid unter strenger Kontrolle und Schwangerschaftsverhütung angewendet werden könne, stehe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dem weltweiten Einsatz von Thalidomid bei Frauen im gebärfähigem Alter kritisch bis ablehnend gegenüber: Die Einnahme von Thalidomid während der Schwangerschaft führe bekannterweise zu schweren Fehlbildungen beim Foetus, wie A- und Phokomelie.

Nach Angaben der WHO ist es wiederholt vorgekommen, dass Frauen im Rahmen einer solchen Therapie schwanger wurden, unter anderem auch wegen Fehlinterpretationen von Piktogrammen (eb)

Weitere Infos zur Lepra-Therapie: Epi Bull 3/16; www.rki.de

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken