Infektiologie

Sensoren spüren gefährliche Keime auf

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GÖTTINGEN. Bakterielle Infektionen sind eine der weltweit häufigsten Todesursachen und aufgrund von Antibiotika-Resistenzen ein immer größeres Problem. Forscher am Institut für Physikalische Chemie der Uni Göttingen entwickeln fluoreszente Nanosensoren, die gefährliche Keime zuverlässig und rasch aufspüren, ohne diese dabei zu berühren.

Die Sensoren leuchten im für Menschen nicht sichtbaren nahen Infrarotbereich, wie die Uni Göttingen mitteilt. Sie sollen Botenstoffe, mit denen Bakterien kommunizieren, aber auch Bestandteile der Bakterienhülle erkennen. Sensoren, die bei verschiedenen Emissionswellenlängen leuchten, werden dann kombiniert, und mithilfe dieses optischen Fingerabdrucks können die Bakterien identifiziert werden. "Das nahe Infrarot-Bild einer mit diesen Sensoren beschichteten Oberfläche kann dann Informationen über anwesende Bakterien liefern. Das soll eine Vor-Ort-Überwachung in Krankenhäusern oder eine Diagnose auf medizinischen Instrumenten ermöglichen", wird Projektleiter Dr. Sebastian Kruss zitiert. "Um bakterielle Infektionen zu verhindern, benötigen wir diagnostische Werkzeuge, die möglichst schnell, zuverlässig und ohne Aufreinigung sowie Kultivierung auskommen sollten", so Kruss.

Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt "Standoff detection of pathogens with near infrared fluorescence nanosensors" ab dem 1. August 2017 in den kommenden drei Jahren mit rund 400.000 Euro. Die Mittel wurden im Rahmen der Initiative "Integration molekularer Komponenten in makroskopische Funktionssysteme" bewilligt. (mal)

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