Kommentar zum Husten

Röntgen meist verzichtbar

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:

Mit Anamnese und Stethoskop lässt sich in 70 von 100 Fällen akuten Hustens die Diagnose stellen - darauf weist die Leitlinie "Husten" der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin hin.

Die Leitlinie wird derzeit überarbeitet. Doch dass die Diagnostik bei simplem Husten nur ausnahmsweise Apparatemedizin benötigt, wird bestimmt auch in der revidierten Fassung zu lesen sein.

Wie selten Röntgenaufnahmen des Thorax bei akutem Husten Wesentliches zutage fördern, hat eine Studie mit Hausarztpatienten erneut gezeigt. Eine akute Bronchitis war bei 8 Prozent zu erkennen, doch hätte es dafür vermutlich keiner Röntgenstrahlen bedurft.

5 Prozent der Patienten hatten eine Pneumonie. Um eine solche zu bestätigen oder auszuschließen, empfehlen selbst die Leitlinien, radiologischen Rat einzuholen. Und bei rund 3 Prozent der Patienten fanden sich relevante Zufallsbefunde.

Zwar können hinter vermeintlich banalen Symptomen ernste Leiden stecken. Das heißt aber nicht, dass sich jeder Patient mit Husten zum Radiologen begeben sollte.

Die Studie belegt: Kein Arzt muss ein schlechtes Gewissen haben, wenn er akut hustenden Patienten das Röntgen erspart - und sich stattdessen auf seine fünf Sinne verlässt.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Akuter Husten: Röntgen bringt nicht viel

Mehr zum Thema

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen