WHO

Ebola-Epidemie wird noch schlimmer

In Westafrika sind jetzt erste Trupps der UN-Sondermission eingetroffen, um den Kampf gegen Ebola anzugehen. Die WHO rechnet indes damit, dass sich die Zahl der Infizierten noch drastisch erhöhen wird.

Veröffentlicht:

GENF. Die Zahl der Ebola-Infizierten wird bis Anfang November laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf mehr als 20.000 steigen.

Das geht aus einer Untersuchung der WHO und des Imperial College in London hervor, die am Dienstag im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurde (siehe Extra-Bericht).

Die WHO hat nach jüngsten Daten in Westafrika bis 18. September 5762 Ebola-Patienten registriert, 2793 davon waren gestorben. Sie rechnet noch mit vielen weiteren bislang unbekannten Fällen.

Ebola-Teams der Vereinten Nationen eingetroffen

Unterdessen sind erste Vorausteams der UN-Sondermission zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika eingetroffen.

Sie seien in Ghana und Liberia gelandet, sagte Stéphane Dujarric, Sprecher von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, am Montag vor Journalisten am UN-Hauptsitz in New York. Weitere Details gab er zunächst nicht bekannt.

In der vergangenen Woche hatten der UN-Sicherheitsrat und UN-Chef Ban die Einrichtung einer Sondermission angekündigt.

Die Unmeer genannte Ebola-Mission soll sich unter anderem darum kümmern, den Ausbruch der Epidemie zu stoppen, Patienten zu behandeln und Frieden und Sicherheit zu bewahren.

Patient in USA mit TKM-Ebola behandelt

Ein vor rund drei Wochen in die USA gebrachter Ebola-Patient ist mit dem neuen Mittel TKM-Ebola behandelt worden. "Wir waren sehr froh, dass TKM-Ebola zur Behandlung zur Verfügung stand", sagte der zuständige Arzt vom Nebraska Medical Center in Omaha, Phil Smith, laut Mitteilung am Montag (Ortszeit).

Das Mittel wurde vom kanadischen Pharma-Unternehmen Tekmira Pharmaceuticals Corporation entwickelt. Es soll die Vermehrung des Virus bremsen, wurde bislang aber nur an wenigen Menschen getestet.

Der Patient, ein 51-jähriger Arzt und Missionar, der sich im westafrikanischen Liberia mit Ebola angesteckt hatte, habe sieben Tage lang TKM-Ebola bekommen. Außerdem sei ihm eine Bluttransfusion eines anderen Ebola-Patienten verabreicht worden, der ebenfalls in den USA behandelt worden war und die Krankheit inzwischen überstanden hat.

Schon bald aus Klinik?

Auch der Gesundheitszustand des 51-Jährigen bessere sich weiter und er könne das Krankenhaus möglicherweise schon "sehr bald" verlassen, hieß es.

Ob allerdings ausschließlich TKM-Ebola für die Besserung des Zustands des Patienten verantwortlich sei, sei noch völlig unklar, teilten die Ärzte mit. "Wir müssen alle Behandlungsmethoden, die Ebola-Patienten bekommen, noch sehr genau untersuchen", sagte Ärztin Angela Hewlett.

"Wir wissen nicht, ob es sein eigenes Immunsystem, unsere unterstützende Behandlung, die Bluttransfusion, TKM-Ebola oder die Kombination aus allem war, die zu der Besserung geführt hat." (dpa)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System