Kampf gegen Ebola

UN-Sondermission nimmt Arbeit auf

Startschuss für die UN-Sonderkommission zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika: Die UNMEER-Mitarbeiter haben ihr Hauptquartier in Accra bezogen und die Arbeit aufgenommen.

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ACCRA. Die vor einer Woche geschaffene UN-Sondermission zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika (UNMEER) hat ihr Hauptquartier in Ghanas Metropole Accra eröffnet.

Regionale Büros zur Koordinierung von Hilfsoperationen sollten in den nächsten Tagen in den drei am härtesten von der Ebola-Epidemie betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone die Arbeit aufnehmen, teilte ein UN-Sprecher am Montag (Ortszeit) mit.

Der Leiter der von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon berufenen Sondermission, Anthony Banbury, war am selben Tag in Accra eingetroffen.

UNMEER ist die erste Sondermission der Vereinten Nationen zur Bekämpfung eines internationalen Gesundheitsnotstands. Ihre Aufgabe sei es, den Einsatz aller relevanten UN-Organisationen zu koordinieren, erklärte UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York.

Vor allem solle eine effektive Behandlung von Ebola-Patienten gewährleistet und die Ausbreitung des Virus verhindert werden.

Nichtstaatliche Hilfsorganisationen, deren Helfer seit Monaten vor Ort im Einsatz sind, hatten die Reaktion der UN als zu langsam kritisiert.

Mittlerweile haben sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 6500 Menschen mit dem Ebola-Virus infiziert, mehr als 3000 sind gestorben.

Wirtschaftlicher Schaden

Die Epidemie hat der Wirtschaft in den betroffenen Ländern in Westafrika schon schwer geschadet. "Die Aussetzung von zahlreichen Projekten im Bereich von Entwicklung, Landwirtschaft, Bergbau, Tourismus, Bau, Handel und Verkehr auf unbestimmte Zeit untergräbt die Entwicklung unseres Landes", sagte der Außenminister von Sierra Leone, Samura Kamara, am Montag vor der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York.

Das Bruttoinlandsprodukt des Landes werde in diesem Jahr laut Berechnungen des Internationalen Währungsfonds um 3,3 Prozent auf 8 Prozent fallen.

In Liberia sei das Wirtschaftswachstum bereits um 3,4 Prozent gesunken, sagte der Außenminister des Landes, Kpehe Ngafuan, vor der Vollversammlung. 2015 könne das Wachstum sogar um zwölf Prozent sinken.

Die Epidemie hänge wie eine "dunkle Wolke" über dem Land. Bereits am Freitag hatte Guineas Präsident Alpha Condé vor den Vereinten Nationen berichtet, dass das Bruttoinlandsprodukt seines Landes um 2,5 Prozent gesunken sei.

Westafrika und die Welt seien auf die Epidemie "extrem schlecht" vorbereitet gewesen, kritisierte Sierra Leones Außenminister Kamara, der wie auch seine Kollegen aus den anderen betroffenen Ländern mehr Hilfe forderte.

"Der Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika ist eine Frage von Leben und Tod für die ganze Menschheit." (dpa)

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