Ebola-Impfstofftests

Entwicklungsminister warnt vor zu viel Euphorie

Nach den erfolgreichen ersten Tests eines neuen Ebola-Impfstoffes in den USA dämpft Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) die Erwartungen.

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OSNABRÜCK. Die Untersuchung mache Mut, eine Epidemie künftig verhindern zu können, sagte der CSU-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Ein Impfstoff müsse aber in der Regel über Jahre geprüft werden. "Wir sollten nicht glauben, dass durch Impfen die Ausbreitung des Ebola-Virus ab sofort gestoppt werden kann", fügte der Minister mit Blick auf die Epidemie in Westafrika an.

Der Wirkstoff "cAd3-EBO" war in den USA erfolgreich an Menschen getestet worden.

Nach Angaben der Forscher unter Leitung der US-Gesundheitsbehörde NIH vertrugen ihn die 20 gesunden Teilnehmer gut. Die Untersuchungen stehen allerdings noch nicht an ihrem Ende.

Sierra Leone hebt Ladenschließung auf

Der Präsident des Ebola-Landes Sierra Leone hat eine Anordnung der örtlichen Behörden zur dreitägigen Schließung aller Geschäfte in der Hauptstadt Freetown unterdessen wieder aufgehoben.

Damit sollten weitere wirtschaftliche Schäden für das westafrikanische Land verhindert werden, sagte Staatschef Ernest Bai Koroma.

Nach Schätzungen der Weltbank wird die Ebola-Epidemie das arme Land bis Ende 2015 rund 32 Milliarden Dollar (25,6 Milliarden Euro) kosten.

Der Bürgermeister von Freetown, Sam Franklyn Gibson, hatte am Donnerstag angeordnet, von diesem Freitag bis zum Sonntag alle Läden und Märkte zu schließen.

Nur Apotheken sollten geöffnet bleiben. Gibson hatte die Bevölkerung zudem dazu aufgerufen, langärmlige Kleidung zu tragen und Körperkontakt mit anderen Menschen weitmöglichst zu vermeiden, um das Virus einzudämmen.

Französischer Präsident besucht Ebola-Gebiete

Als erstes europäisches Staatsoberhaupt ist der französische Präsident François Hollande am Freitag ins westafrikanische Ebola-Gebiet gereist.

Am frühen Nachmittag landete er in Conakry, der Hauptstadt von Guinea. In dem kleinen Land am Atlantik sind bereits mindestens 1260 Menschen an dem Virus gestorben.

Hollande wollte bei seinem eintägigen Besuch unter anderem das größte Krankenhaus der Stadt besuchen und sich zu Gesprächen mit Präsident Alpha Conde treffen.

Frankreich hatte seiner ehemaligen Kolonie bereits 100 Millionen Euro für den Kampf gegen die Epidemie zugesagt.

Von Guinea aus hatte sich Ebola schnell in die Nachbarländer Liberia und Sierra Leone ausgebreitet. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich insgesamt bereits mehr als 15.900 Menschen mit dem Virus infiziert. (dpa)

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