Liberia

Ebola-Impfstoffe erfolgreich getestet

Zwischenresultate zweier Tests wecken die Hoffnung auf zuverlässige und sichere Impfstoffe, die vor dem Ebola-Virus schützen. Zulassungsstudien könnten bald starten. Unterdessen verschärft sich die Lage in Sierra Leone wieder.

Veröffentlicht:

MONROVIA. Zwei große Studien zu Sicherheit und Wirksamkeit von Ebola-Impfstoffen haben in Liberia bislang positive Ergebnisse gezeigt.

Das berichteten die Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) der USA unter Verweis auf Zwischenergebnisse der noch laufenden Tests.

Die Studien mit bislang insgesamt 600 Teilnehmern waren Anfang Februar in der Hauptstadt Monrovia angelaufen, nachdem die Impfstoffe in kleineren Studien auf ihre Sicherheit für Menschen überprüft worden waren.

Dritte Testphase soll beginnen

Nun könne man die dritte Phase der Tests planen, die zur Zulassung der Wirkstoffe führen soll, erklärten die NIH, die das Projekt unterstützen. Daran sollen in Westafrika Zehntausende Menschen teilnehmen.

Eines der Seren mit dem Namen cAd3-EBOZ war von der britischen Firma GlaxoSmithKline (GSK) in Zusammenarbeit mit dem US-Nationalen Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) entwickelt worden, das andere, VSV-ZEBOV, von der kanadischen Gesundheitsbehörde.

Die Teilnehmer bekommen entweder einen der Wirkstoffe injiziert oder aber ein Scheinpräparat.

"Wir sind den Menschen in Liberia dankbar, die als Freiwillige an dieser wichtigen klinischen Studie teilgenommen haben", erklärte NIAID-Direktor Anthony Fauci.

Die Ergebnisse seien ermutigend. "Jetzt müssen wir die Studie weiterführen und ausweiten, um letztlich festzustellen, ob diese experimentellen Impfstoffe vor dem Ebola-Virus schützen und somit bei künftigen Epidemien eingesetzt werden können", so Fauci.

Erst vor wenigen Tagen hatte auch das Nachbarland Guinea einen Test mit einem ebenfalls aus Kanada stammenden Impfstoff gestartet.

Neue Ausgangssperre in Sierra Leone

Weniger gute Nachrichten gibt es unterdessen aus Sierra Leone: Dort hat am Freitag eine dreitägige landesweite Ausgangssperre zur Eindämmung der Ebola-Epidemie begonnen.

Seit der vergangenen Woche waren in dem Land 55 neue Fälle gemeldet worden.

Die sechs Millionen Einwohner dürfen den Behörden zufolge bis zum Sonntag nicht vor die Tür gehen.

Während dieser Zeit sollen Tausende Gesundheitsarbeiter von Haus zu Haus gehen und Informationen über neue Krankheitsfälle und Tote sammeln.

Im Mittelpunkt stünden dabei die Hauptstadt Freetown und der Norden des Landes, wo die Epidemie besonders heftig wüte, sagte der Chef des nationalen Ebola-Zentrums, Alfred Palo Conteh.

Die Regierung hatte bereits im vergangenen September erstmals eine Ausgangssperre verhängt. Die Maßnahme habe dabei geholfen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, hieß es anschließend.

Insgesamt sind weltweit mehr als 10.300 Todesfälle durch die Seuche registriert, die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher. (dpa)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“