Die WHO appelliert dringend an Deutschland, mehr zu impfen

MAINZ (htr). Das WHO-Regionalbüro für Europa appelliert dringend an Deutschland, mehr gegen Masern zu tun. Bis 2010 soll nach WHO-Plan die Zirkulation von Masernviren in der Region Europa unterbrochen werden. Deutschland liegt im Zentrum und hat nach Rußland die zweitgrößte Bevölkerung.

Veröffentlicht:

Eine verbesserte Masernkontrolle in Deutschland sei entscheidend für die Masernelimination in der Region, sagte Dr. John Spika von der WHO bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie in Mainz. Für die Elimination von Masern sind Impfraten von mindestens 95 Prozent für beide Impfdosen erforderlich. Die zweite Impfung erhalten in Deutschland aber bisher nur etwas über 30 Prozent. Deshalb erwartet die WHO weitere Epidemien in Deutschland.

"Wir ermutigen Deutschland mit Nachdruck, sein Masern-Kontroll-Programm zu verstärken und die nächste Epidemie zu verhindern", so Spika. Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Professor Heinz-J. Schmitt aus Mainz, ergänzte: "Wir gehören zu den größten Masern-Exporteuren in der Welt."

Das Problem sei der Bevölkerung nicht bewußt. 2001 und 2002 seien in Deutschland wahrscheinlich bis zu 80 000 Menschen an Masern erkrankt. Die nächste Epidemie komme bestimmt, sollten die Impfraten speziell in Westdeutschland nicht deutlich steigen. Die WHO habe detaillierte Strategien ausgearbeitet, wie Masern eliminiert werden könnten. "Was fehlt ist der politische Wille, dies umzusetzen", so Schmitt.

Weitere Informationen im Internet unter www.euro.who.int

Mehr zum Thema

Impfempfehlungen

Neuer STIKO-Chef fordert mehr Personal

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen