Verringerte Rate von Schlaganfällen bei Grippeschutz

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HEIDELBERG (eis). Die Grippe-Impfung bietet offenbar auch einen gewissenen Schutz vor Schlaganfällen. Erneute Hinweise dazu gibt es aus einer Fallkontrollstudie von Professor Armin Grau, Direktor der Neurologischen Klinik des Klinikums Ludwigshafen, und seinen Kollegen (Stroke 36, 2005, 1501).

Zwischen November 2001 und April 2003 haben die Forscher 370 nacheinander in die Klinik aufgenommene Schlaganfall-Patienten zu Impfstatus, Risikofaktoren und Gesundheitsverhalten befragt. Die selben Fragen bekamen anschließend 370 Personen gleichen Alters, Geschlechts und aus ähnlichen Wohnregionen gestellt.

Ergebnis: Unter den Personen der Kontrollgruppe waren mit 31,4 Prozent erheblich mehr Geimpfte als unter den Schlaganfall-Patienten (19,2 Prozent). Die statistische Analyse ergab - unabhängig von Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen, Bildungsgrad oder Gesundheitsverhalten - für Geimpfte ein um 50 Prozent verringertes Schlaganfall-Risiko.

Deutliche Effekte ergaben sich bei Männern, älteren Menschen (über 65 Jahre) und bei ischämischem Insult. Kein Effekt bei Geimpften gab es im Sommer.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Gutes Argument für den Grippeschutz

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