Impfung gegen Influenza halbiert Sterberate bei über 65-Jährigen

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MINNEAPOLIS (hub). Die Grippe-Impfung schützt vor einer Einweisung in die Klinik wegen Pneumonie oder Influenza. Und sie schützt auch vor Tod. Das bestätigt eine aktuelle Studie mit über 65-Jährigen.

Eine Ärztin impft gegen Influenza. Durch die Impfung lassen sich viele Krankenhausaufenthalte vermeiden.

Eine Ärztin impft gegen Influenza. Durch die Impfung lassen sich viele Krankenhausaufenthalte vermeiden.

© Foto: dpa

Professor Kristin Nichol von der Universität von Minnesota und ihre Kollegen haben insgesamt 18 Kohortenstudien ausgewertet. Berücksichtigt wurden dabei die Daten von weit über 700 000 Personen aus zehn Grippe-Saisons von 1990 bis 2000. Registriert wurden in dem Zeitraum 4599 Klinikeinweisungen wegen Lungenentzündung und Influenza und 8796 Todesfälle. Die Forscher kommen aufgrund ihrer statistischen Berechnungen zu folgenden Ergebnissen:

  • Die Impfung reduziert das Risiko einer Klinikeinweisung wegen Grippe oder Pneumonie um 27 Prozent.
  • Die Sterberate wird mit Grippe-Impfung um 48 Prozent gemindert.

In Jahren, in denen die Zusammensetzung des Impfstoffs den real zirkulierenden Grippe-Viren entsprach, war der Nutzen der Impfung besonders hoch: Passten die für die Vakzine gewählten Virus-Impfstämme mit den aktuell zirkulierenden überein, war die Sterberate um 52 Prozent gemindert; war das nicht der Fall, lag die Sterberate nur um 37 Prozent niedriger.

Das Risiko für Einweisung in die Klinik oder Tod war außerdem umso größer, je älter die Studienteilnehmer waren oder je mehr Begleiterkrankungen (etwa Herz- oder Lungenkrankheiten, Diabetes) sie hatten.

Erst kürzlich hatten andere US-Forscher auf den Vorteil der Grippe-Impfung für Ältere hingewiesen, aber davor gewarnt, den Nutzen überzubewerten (Lancet Infect Dis 7, 2007, 658). Das könne etwa wegen unspezifischer Endpunkte geschehen. So würde in vielen Studien die Gesamtsterberate als ein Endpunkt gewählt.

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