Neue WHO-Zahlen

Masern-Impfung rettet Millionen Leben

Neue WHO-Zahlen zeigen: Es gibt weltweit immer weniger Maserntote, ihre Zahl ist binnen zwölf Jahren um 78 Prozent gesunken. Außerdem wurden knapp 14 Millionen Menschenleben durch die Impfung gerettet.

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Etwa eine Milliarde Kinder haben nach Angaben der WHO weltweit seit dem Jahr 2000 die Masernimpfung erhalten.

Etwa eine Milliarde Kinder haben nach Angaben der WHO weltweit seit dem Jahr 2000 die Masernimpfung erhalten.

© Jörg Carstensen/dpa

GENF. Einen großen Erfolg für die Masernimpfung in Entwicklungsländern meldet die WHO. Nach einem aktuellen Bericht der Organisation hat der Impfschutz von 2000 bis 2012 weltweit etwa 13,8 Millionen Menschen das Leben gerettet, die meisten davon Kinder.

In dieser Zeit ging nach WHO-Berechnungen die Zahl der jährlichen Maserntoten von 562.000 auf 122.000 und damit um 78 Prozent zurück (Weekly Epidemiological Record 2014, 7. Februar).

Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der registrierten Erkrankungen weltweit von 853.480 auf 226.722 und damit um 77 Prozent. Auf diesen Erfolgen dürfe man sich aber nicht ausruhen: Weltweit sterben immer noch 330 Menschen jeden Tag an Masern, so die WHO.

Bis 2015 will die Organisation eine Reihe von ehrgeizigen Zielen bei Masern erreichen: Die Erkrankungsrate soll in allen Ländern der Welt auf unter fünf pro eine Million Einwohner sinken und die Mortalität um 95 Prozent, im Vergleich zum Jahr 2000.

Dafür sollen die Impfraten bei Kindern weltweit auf mindestens 90 Prozent für die erste Dosis gesteigert werden.

Zweite Maserndosis in 145 Ländern

Aktuell erhalten etwa 84 Prozent der Säuglinge weltweit vor dem ersten Geburtstag eine Impfdosis gegen Masern. Nach dem Bericht haben bereits 145 Länder weltweit eine zweite Maserndosis für Kinder in ihre Impfkalender aufgenommen.

Zwischen 2000 und 2012 seien 145 Millionen Kinder zusätzlich zu den ursprünglichen Routineimpfungen gegen Masern geschützt worden. Etwa eine Milliarde Kinder hätten weltweit seit dem Jahr 2000 die Masernimpfung erhalten.

Trotz dieser erfreulichen Zahlen bleibt Masern weltweit eine Bedrohung. In Afrika, Südost-Asien und Europa einschließlich Deutschland hat es in den vergangenen Jahren aktuelle Ausbrüche gegeben.

Allein in der Demokratischen Republik Kongo wurden 2012 insgesamt 72.029 Masernfälle registriert; ebenso etwa 18.000 Fälle in Indien und 12.000 in der Ukraine.

Auch Deutschland verfehlt Eradikation von Masern

In Deutschland wurden 2013 insgesamt 1775 Masern-Erkrankungen gemeldet. In all diesen Regionen - einschließlich Deutschland - werden die WHO-Ziele zur Eindämmung oder Eradikation von Masern verfehlt.

Bis 2020 will man die Krankheit in den verbleibenden Regionen weltweit eradizieren. In der WHO-Region Europa sollte dies ursprünglich schon bis 2015 geschehen. Bisher ist nur der amerikanische Kontinent frei von endemischen Masern.

Ohne verbesserte Impfraten auch in Deutschland kann die Eindämmung und Eradikation nicht gelingen. Anvisiert wird eine Durchimpfung von 95 Prozent mit zwei Dosen Masern-Impfstoff. Davon sind wir hierzulande noch weit entfernt. (eis)

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