Kommentar

Stich fürs Impfen

Von Beate Schumacher Veröffentlicht:

Impfskeptiker mögen sich bestätigt fühlen: Bei britischen Schulkindern findet sich, auch wenn sie geimpft sind, als Ursache eines hartnäckigen Hustens häufig eine Infektion mit Bordetella pertussis. Das könnte als Indiz für die Nutzlosigkeit der Impfung gewertet werden. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall.

Impfstoffe sind nun mal keine Wunderwaffen, die vollständig und lebenslang vor einer Infektion bewahren. Sogar nach einer natürlichen Keuchhusten-Erkrankung hält die Immunität maximal 10 bis 20 Jahre an, die Impfung schützt in der Regel kürzer. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb Pertussis-Auffrischimpfungen im Alter von fünf bis sechs und von neun bis 17 Jahren.

In Großbritannien gibt es nur den Vorschul-Booster. Die neuen Daten deuten darauf hin, dass seit seiner Einführung die Pertussisrate bei hustenden Schulkindern deutlich zurückgegangen ist. Den Daten ist allerdings auch zu entnehmen, dass das Erkrankungsrisiko steil ansteigt, wenn dieser einzige Booster schon mehrere Jahre zurückliegt.

Die britischen Zahlen spielen also nicht Impfgegnern in die Hand, sie sind eine Bestätigung für die STIKO-Empfehlungen und für die zeitnahe altersgemäße Gabe von Auffrischimpfungen.

Lesen Sie dazu auch: Trotz Impfung: Hartnäckiger Husten kann Pertussis sein

Mehr zum Thema

Weit weg von WHO-Zielen

hkk-Daten zeigen laue HPV-Impfquoten

Immunisierung gegen Flaviviren

Dem Geheimnis der Gelbfieber-Impfung auf der Spur

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen