GKV-Daten

Pertussis ist viel häufiger als bisher gedacht

In Deutschland erkranken viel mehr Menshen an Keuchhusten als bislang gedacht, zeigt eine Analyse von GKV-Daten.

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BERLIN. In Deutschland erkranken offenbar mehr als doppelt so viele Menschen neu an Keuchhusten, wie bisher angenommen. Das hat die Analyse von Zahlen der Health Risk Institute-Forschungsdatenbank für das Jahr 2012 ergeben. In dem Register sind Abrechnungsdaten von über 80 Krankenkassen gespeichert.

Der Pool umfasst etwa vier Millionen Versicherte. Aus den Registerdaten wurden diejenigen Patienten identifiziert, bei denen 2012 mindestens eine stationäre (Haupt- oder Nebendiagnose) oder gesicherte ambulante Pertussis-Diagnose gestellt worden war.

Nach der Analyse betrug die Gesamtinzidenz von Pertussis 88 pro 100.000 Personen, berichtet GlaxoSmithKline in einer Mitteilung. Das Unternehmen hatte zusammen mit der Universität Bielefeld die Studie vorgenommen.

Die Ergebnisse sind bei der 4. Nationalen Impfkonferenz vorgestellt worden (Poster P02-01). Danach waren 2012 hochgerechnet auf Deutschland 71.000 Personen an Pertussis neu erkrankt und davon 1267 in Kliniken behandelt worden, heißt es in der Mitteilung.

Im Vergleich dazu hat eine Analyse des Robert Koch-Institut für 2012 eine Pertussis-Rate von 42 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner ergeben. Diese Untersuchung basiert allerdings nur auf Meldedaten in den neuen Bundesländern (Epi Bull 2014; 1: 1).

Die aktuelle Studie bestätigt den Altersgipfel bei Pertussis: Kinder und Jugendliche waren am stärksten betroffen (118 pro 100 000), Erwachsene hatten mit 81 pro 100 000 aber auch eine beträchtliche Krankheitslast.

Es zeigte sich zudem, dass Mädchen und Frauen häufiger an Pertussis erkranken als Jungen und Männer. (eis)

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