HPV

Impfung lohnt vor dem 17. Lebensjahr

Eine frühzeitige Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) bietet den besten Schutz vor Zervixkrebsvorstufen. Das bestätigen schwedische Registerdaten.

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SOLNA. Seit dem Jahr 2007 empfiehlt die ständige Impfkommission am RKI (STIKO) die HPV-Impfung aller Mädchen ab dem neunten Lebensjahr. Dass sich eine frühzeitige Impfung lohnt, bestätigen nun die Ergebnisse einer schwedischen Registerstudie.

Demnach bietet die HPV-Vakzine den stärksten Schutz vor hochgradigen Zervix-Dysplasien, wenn bereits vor dem 17. Lebensjahr geimpft wird (International Journal of Cancer 2016; online 9. März).

Das Zervixkarzinom wird durch eine HPV-Infektion verursacht. Die beiden HPV-Typen 16 und 18 sind für etwa 70 Prozent aller Krankheitsfälle verantwortlich, erinnert das Karolinska-Institut in Solna bei Stockholm in Schweden. Seit 2012 können in Schweden Mädchen im Alter zwischen 10 und 12 Jahren kostenlos in der Schule gegen HPV 16 und 18 geimpft werden.

In der aktuellen Registerstudie wurde in erster Linie der Effekt der HPV-Impfung auf hochgradige zervikale intraepitheliale Neoplasien (CIN 2 und 3), also Vorstufen des Zervixkarzinoms untersucht. Die Studie berücksichtigte die Daten von allen Frauen, die irgendwann im Zeitraum von 2006 bis 2013 im Alter zwischen 13 und 29 Jahren in Schweden ihren Wohnsitz hatten.

Mehr als 236.000 Frauen von ihnen wurden in dieser Zeit gegen HPV geimpft. Die Daten stammen aus nationalen Gesundheitsregistern, wie das KarolinskaInstitut mitteilt.

Die wesentlichen Ergebnisse: Frauen, die bereits vor dem 17. Lebensjahr gegen HPV geimpft worden waren, waren im Vergleich zu den nicht geimpften Frauen zu 75 Prozent vor hochgradigen Zervix-Dysplasien geschützt. Bei Frauen, die erst zwischen dem 17. und 19. Lebensjahr geimpft wurden, betrug der Schutz vor den Zervixkrebsvorstufen lediglich 46 Prozent und diejenigen Frauen, die zum Zeitpunkt der Impfung bereits 20 Jahre oder älter waren, waren nur noch zu 22 Prozent geschützt. (ikr)

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