Kommentar zu Lieferengpässen bei Pertussis-Impfstoffen
Kokonstrategie hat Priorität
Die Lieferengpässe der Keuchhusten-Impfstoffe kommen zur Unzeit. Denn eigentlich müsste der Schutz in Deutschland ausgeweitet werden. So gibt es wegen der zeitlich begrenzten Schutzwirkung der azellulären Vakzinen immer wieder Pertussis bei Jugendlichen - vor allem auch, weil nach der Grundimmunisierung die Auffrischimpfungen fehlen.
Zudem wird darüber diskutiert, ob künftig alle Schwangeren gegen Pertussis geimpft werden sollten. Hiermit soll bei den Neugeborenen ein Nestschutz induziert und einer möglichen Übertragung der Pertussis-Erreger von der Mutter auf den Säugling vorgebeugt werden.
Hierbei ist bereits die wichtigste Indikation der Keuchhusten-Impfung im Fokus: Die impfpräventable Krankheit ist für Kinder in den ersten Lebensmonaten die größte Gefahr, sie kann in diesem Alter lebensbedrohlich verlaufen.
In Zeiten knapper Impfstoffe räumt daher auch die STIKO der Kokon-Strategie für Neugeborene die höchste Priorität ein. Alle engen Kontakte der Kinder sollten den Schutz haben: Eltern, Geschwister, Großeltern, Tagesmütter und andere Betreuer.
Darüber hinaus ist die Impfung der Kinder - wie im Impfkalender empfohlen - sofort nach Abschluss des zweiten Lebensmonats zu beginnen.
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