Gelbfieber

Unterschiedliche Impfregeln

Die einmalige Gelbfieber-Impfung schützt ein Leben lang und braucht nicht aufgefrischt zu werden: Diese neue WHO-Vorschrift wird möglicherweise nicht in allen Ländern mit Impfpflicht sofort umgesetzt.

Veröffentlicht:
Unterschiedliche Impfregeln

© fotolia.com

DÜSSELDORF. Die neue Internationale Gesundheitsvorschrift (International Health Regulations IHR) der WHO zum Gelbfieber-Schutz ist am 11. Juli in Kraft getreten. Danach muss die Impfung nicht mehr - wie bisher empfohlen - alle zehn Jahre aufgefrischt werden.

Die WHO hat entschieden, dass eine Auffrischungs-Impfung aus medizinischen Gründen nicht notwendig ist. Für die Einreise in Länder, die einen Impfschutz gegen Gelbfieber zwingend verlangen, müsste daher künftig der Nachweis einer einmaligen Impfung reichen.

Zunahme in einigen Ländern

Aktuell nehmen aber in einigen Regionen der Welt die Fälle von Gelbfieber zu. Länder in Afrika, Mittel- und Südamerika sowie in Asien verschärfen daher bei der Einreise die Kontrollen des Impfnachweises. So gibt es in Peru, Uganda, Angola und der Demokratischen Republik Kongo Gelbfieber-Ausbrüche.

In weiteren afrikanischen Staaten und in Südamerika wurden ebenfalls einzelne Fälle registriert, importierte Fälle sind unter anderem aus China gemeldet worden. Vor dem Hintergrund der anhaltenden und neuen Ausbrüche von Gelbfieber verschärfen einige Länder Afrikas und Mittel- und Südamerikas sowie Asiens derzeit ihre Kontrollen.

Unklar ist dabei, ob die aktuellen Vorgaben der WHO an den Grenzen tatsächlich sofort umgesetzt werden, berichtet das CRM Centrum für Reisemedizin in einer Mitteilung. Bei der Einreise in viele Staaten in diesen Regionen wird der Nachweis einer Gelbfieber-Impfung gefordert, sofern man aus einem Land mit Gelbfieber kommt oder in einem solchen Land einen Zwischenstopp etwa zum Umsteigen eingelegt hat (Transitverkehr).

"Trotz der verbindlichen WHO-Vorgabe werden wir abwarten müssen, ob diese tatsächlich an allen Grenzen zeitnah umgesetzt werden", betont Professor Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM in der Mitteilung. Vor Reisen in Länder mit Gelbfieberrisiko oder Gelbfieber-Impfpflicht sollte man sich über die Grenzkontrollen informieren.

Gelbfieber wird durch Stechmücken übertragen, beginnt plötzlich mit hohem Fieber und allgemeinen Krankheitserscheinungen, und heilt danach meist aus. Es sind dramatische und tödliche Verläufe möglich mit Hepatitis, Blutungen, gefolgt von Herz-, Kreislauf-, Leber- und Nieren-Versagen. Für Gelbfieber gibt es eine strenge internationale Meldepflicht. (eb/eis)

Infos zur reisemedizinischen Vorsorge unter http://crm.de/laender/

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken