Jetzt sollte jedes Kind bei Verdacht auf Influenza getestet werden

WORMS (gwa). Jedes Kind, das jetzt plötzlich Grippesymptome wie hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen bekommt, sollte auf Influenza getestet werden. Bei Nachweis sollte spezifisch, etwa mit Neuraminidase-Hemmern, behandelt werden. Wichtig ist auch, gezielt nach Kontaktpersonen zu fragen.

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"Kinder und Jugendliche sind die wichtigsten Mediatoren von Grippe-Viren. Da wir aber im Augenblick noch keinen Grippe-Peak haben, können wir bei Kindern mit grippeartigen Symptomen klinisch nicht mit hoher Sicherheit sagen, ob sie wirklich eine Grippe haben," sagt Professor Heino Skopnik, Leiter der Kinderklinik des Stadtkrankenhauses in Worms.

Deshalb sollte bei Verdacht auf Influenza ein Schnelltest gemacht werden, also bei typischen Symptomen wie plötzlichem Krankheitsbeginn, hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, so Skopnik zur "Ärzte Zeitung".

Bei positivem Befund sollten die Kinder sofort gezielt gegen Influenza behandelt werden, etwa mit einem Neuraminidase-Hemmer. Ganz wichtig für Skopnik: Die behandelnden Kollegen sollten nach den Kontaktpersonen fragen. Haben die keinen Impfschutz, sollten sie bei grippeartigen Symptomen ebenfalls behandelt werden. Das ist besonders wichtig bei Menschen mit hohem Risiko, etwa wegen einer chronischen Krankheit.

Wann kann auf einen Schnelltest verzichtet werden? "Wenn lokal Influenza ausgebrochen ist, also beim vierten Kind einer Klasse Grippe festgestellt wird, dann brauchen die nächsten Kinder aus der Klasse mit Grippesymptomen nicht getestet werden", so Skopnik. Die wichtigste Säule bei der Grippebekämpfung ist aber außer der Therapie die Prävention: "Eigentlich sollten alle Kinder geimpft sein!"

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