Kommentar
Neue Strategien gegen Influenza
Die Wirksamkeit herkömmlicher Grippe-Impfstoffe ist bei alten Menschen und kleinen Kindern nicht optimal. Das liegt zum einen an den Präparaten, die heute hochgereinigte Virusantigene enthalten und deshalb im Vergleich zu den früheren Ganzvirusimpfstoffen sehr viel verträglicher sind. Die gute Verträglichkeit wurde dabei um den Preis einer etwas geringeren Immunogenität erkauft.
Hinzu kommt, dass Senioren als Zielgruppe für den Influenza-Schutz besonders immunogene Impfstoffe brauchen, da ein gealtertes Immunsystem weniger leistungsfähig ist. Kleine Kinder wiederum haben keine belastbare Grundimmunität gegen Influenzaviren, sie brauchen sogar zwei besonders wirksame Impfdosen.
Spezifische Impfempfehlungen in diesen Altersgruppen sind daher sinnvoll und werden von Impfexperten wie Privatdozent Michael Pfleiderer vom Paul-Ehrlich-Institut zur Diskussion gestellt: Alte Menschen und Abwehrgeschwächte sollten danach einmal mit adjuvierten Impfstoffen geimpft werden, kleine Kinder zweimal mit adjuvierten oder mit lebend attenuierten Impfstoffen (ein solcher Impfstoff ist für Deutschland in Sicht!). Für ältere Kinder und junge bis mittelalte Erwachsene reichen weiter herkömmliche Grippe-Impfstoffe aus.