Kommentar zum Grippeschutz in Heimen
Nicht akzeptable Impflücken
Der Ausbruch einer Infektionskrankheit in einem Pflegeheim ist für alle Beteiligten ein Albtraum. Die Bewohner haben aufgrund ihres Alters und ihrer Grunderkrankungen generell ein hohes Sterberisiko. Und Maßnahmen gegen weitere Ansteckungen wie die Isolierung von Patienten sind aufgrund häufiger kognitiver Einschränkungen der Bewohner oft nur schwer umzusetzen.
Heimleitungen und betreuende Ärzte sollten daher zum Schutz ihrer anvertrauten Menschen alle Möglichkeiten der Prophylaxe ausschöpfen. Wie schlecht es darum bestellt ist, verdeutlicht der Bericht des Robert Koch-Instituts über einen Influenza-Ausbruch in einem Pflegeheim in Baden-Württemberg.
Nur knapp sieben Prozent der Bewohner und der Mitarbeiter waren dort gegen Grippe geimpft. Das ist, gemessen an den von der WHO empfohlenen Impfraten von 75 Prozent in Risikogruppen, nicht zu akzeptieren.
Seit Jahren gibt es immer wieder Kampagnen, um medizinischem Personal und Pflegekräften einen besseren Impfschutz gegen Grippe zu vermitteln.
Die Bemühungen müssen in Kliniken und Heimen unbedingt forciert werden. Die Maßnahmen reichen von betrieblichen Impfkampagnen bis zur Verpflichtung zur Grippe-Prophylaxe als Einstellungsvoraussetzung.
Lesen Sie dazu auch: RKI-Aufruf: Grippeschutz in Pflegeheimen erhöhen!