Impfen

Startschuss für Grippeschutz!

Die Impfsaison für Influenza hat jetzt begonnen. RKI und PEI rufen Ärzte dazu auf, für den Grippeschutz ihrer Patienten zu sorgen. Die neuen Impfstoffe unterscheiden sich im Vergleich zu 2014 in zwei der drei Komponenten.

Veröffentlicht:
Eine Impfung gegen Influenza sollten alle Risikopatienten erhalten, betonen RKI und PEI.

Eine Impfung gegen Influenza sollten alle Risikopatienten erhalten, betonen RKI und PEI.

© Digitalpress / fotolia.com

BERLIN / LANGEN. Über 60-Jährige, chronisch Kranke, Schwangere sowie Menschen mit erhöhten Infektionsrisiken im Beruf (medizinisches Personal) sollten gegen Influenza geimpft werden.

Der optimale Zeitraum dafür ist Oktober bis November, betonen Robert Koch-Institut (RKI) und Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in einer Mitteilung. Die Institute rufen Ärzte dazu auf, für den Impfschutz ihrer Patienten zu sorgen.

PEI und RKI erinnern an die schwere Influenza-Welle des vergangenen Winters. In der vergangenen Grippesaison war die Altersgruppe über 60 Jahren besonders von schweren Krankheitsverläufen betroffen, das zeigt der neue Influenzasaisonbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts (RKI), der jährlich im September, vor Beginn des optimalen Impfzeitraums Oktober bis November, veröffentlicht wird.

Die Zahl der Arztbesuche während der Grippewelle, die über das erwartete Maß (ohne Influenza) hinausgingen, wird auf 6,2 Millionen geschätzt. Die geschätzte Anzahl der grippebedingten zusätzlichen Krankenhauseinweisungen beträgt rund 31.000.

Diese Werte liegen nur wenig unter den Zahlen der schweren Influenzasaison von 2012/2013. Trotz eingeschränkter Schutzwirkung der Impfstoffe sollten daher vor allem die Risikopatienten geschützt werden, betonen Grippe-Experten.

17 Millionen Impfdosen freigegeben

"Die Impfstoffe für die neue Saison 2015/2016 unterscheiden sich in zwei der drei Komponenten gegenüber der vorangegangenen Saison", erläutert Klaus Cichutek, PEI-Präsident.

Ausgetauscht wurde gemäß der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der zum Influenzatyp A gehörende H3N2-Stamm und der Influenzatyp B-Stamm, die H1N1-Komponente ist seit der Influenzasaison 2010/11 unverändert.

Neben den trivalenten Impfstoffen sind auch zwei tetravalente Impfstoffe zugelassen, die einen zweiten B-Stamm als vierte Komponente enthalten.

Das Paul-Ehrlich-Institut hat bereits mehr als 17 Millionen Impfdosen freigegeben. Eine Übersicht der Influenza-Impfstoffe mit den Angaben zu der zugelassenen Altersgruppe steht auf den Internetseiten des Paul-Ehrlich-Instituts zur Verfügung).

Im vergangenen Winter passte die H3N2-Impfstoffkomponente nicht optimal. Der abweichende Stamm wurde zudem mit 62 Prozent bei Patienten am häufigsten nachgewiesen.

In der vergangenen Saison ergab sich daher nur eine Schutzwirkung der Impfung von 27 Prozent gegen laborbestätigte Influenza, so die Institute. In anderen Winter sei die Wirksamkeit in der Regel deutlich höher und liege zwischen 40 und 60 Prozent. (eis/eb)

Mehr zum Thema

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Influenza

Impfung gegen Influenza mit deutlichem Zusatznutzen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Nach Koronararterien-Bypass-Operation

Studie: Weniger postoperatives Delir durch kognitives Training

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen