MH Hannover

Vermehrt Notfälle durch Grippewelle

Die Grippewelle hat zu einem drastischen Anstieg bei Lungen- und Herz-Notfallpatienten geführt. So hat sich in den ersten Wochen des Jahres deren Zahl an der Medizinischen Hochschule Hannover um ein Drittel erhöht.

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Röntgenaufnahme der Lunge. Grippekranke kamen in diesem Jahr verstärkt mit Atembeschwerden in die Klinik der MHH.

Röntgenaufnahme der Lunge. Grippekranke kamen in diesem Jahr verstärkt mit Atembeschwerden in die Klinik der MHH.

© pabijan/ Fotolia

HANNOVER. Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die seit Jahresbeginn mit Grippesymptomen in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) eingeliefert worden sind, ist um mehr als ein Drittel gestiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie am Freitag auf einer Pressekonferenz der MHH berichtet wurde. Im gleichen Umfang haben in diesem Zeitraum die Zahl der Herzinfarkt-Patienten zugenommen.

"In unserer Zentralen Notaufnahme haben wir seit Jahresbeginn einen Anstieg von 38 Prozent bei Patienten mit Grippesymptomen verzeichnet", sagt Professor Dr. Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie, bei einer Pressekonferenz aus Anlass der "5. Hannover Herz Lungen Messe". Außerdem habe es einen dramatischen Anstieg von Verschlechterungen bei obstruktiven Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD gegeben sowie bei schweren Lungenentzündungen aufgrund von Influenzaerkrankungen.

Nach Angaben von Welte gab es dafür zwei wesentliche Gründe: Zum einen habe die Impfbereitschaft deutlich nachgelassen, zum anderen habe der verwendete Grippe-Impfstoff diese Grippe nur unzureichend abgedeckt.

Als Folge der Grippewelle ist auch die Zahl der Patienten mit Herzinfarkt in den ersten Wochen des Jahres 2017 auffällig hoch gewesen, wie Professor Dr. Johann Bauersachs, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie berichtete. Diese Tendenz bestätigte auch Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie: "In den vergangenen beiden Monaten mussten wir vermehrt Patienten mit einem Bypass versorgen."

Zugleich gab es mehr Patienten, bei denen die Atmung versagt und die mit dem innovativen Verfahren einer künstlichen Beatmung, der extracorporalen Membranoxygenierung (ECMO), geholfen werden musste. Auch die Zahl der implantierten Herzunterstützungssysteme wie etwa einer Impella-Microaxialpumpe hat nach Angaben der MHH zugenommen. (run)

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