Multi-resistente Erreger

Allgemeines MRSA-Screening nicht sinnvoll

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MAINZ. Ein generelles Screening aller Krankenhauspatienten auf Multi- resistente Staphylococcus aureus- Erreger bei ihrer Aufnahme führe nicht zu einem besseren Schutz vor nosokomialen Infektionen, haben die Autoren einer britischen Studie herausgefunden.

Der Untersuchung zugrunde lagen die Ergebnisse der nationalen MRSA-Screening-Strategie, die der britische NHS im Dezember 2010 einführte. Die Autoren verglichen unter anderem das generelle Screening mit dem von Patienten, die in Hochrisiko-Fachrichtungen aufgenommen wurden (Lancet Infect Dis 2015;Nov 23. pii:S1473-3099(15)00417-X).

Durch Ersteres könne nur maximal eine zusätzliche Kolonisation pro Woche und Krankenhaus beziehungsweise eine zusätzliche Infektion pro Jahr und Krankenhaus vermieden werden. Dabei entstünden dem NHS jedoch Kosten von 420 Millionen Pfund, erläuterte Professor Dr. Petra Gastmeier von der Charité in Berlin beim 4. Infektio Update in Mainz die Studie.

Welchen Nutzen können die Ärzte hierzulande aus dieser Studie ziehen? "Auch in Deutschland ist eine generelle MRSA-Screening-Strategie sicher nicht effektiver im Sinne der Infektionsprävention und schon gar nicht kosteneffektiv. Das existierende Risikogruppenbezogene oder ein Abteilungsbezogenes Screening ist sinnvoller", schlussfolgert Gastmeier in ihrem Manuskript. (mmr)

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