Krankenhaus-Studie

Multiresistente Enterobakterien weit verbreitet

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BRAUNSCHWEIG. Forscher des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) haben in 455 Krankenhäusern von 36 europäischen Ländern nach antibiotikaresistenten Keimen gesucht. 2703 Isolate wurden dabei auf Carbapenemase-Produzenten untersucht, teilt das DZIF mit.

Ergebnis: In 85 Prozent der Isolate wurden Klebsiella pneumoniae nachgewiesen, in 15 Prozent E. coli. Sowohl unter den Klebsiellen als auch bei E. coli waren Carbapenemase-Produzenten verbreitet: Bei den resistenten Klebsiellen zeigten 71 Prozent diese Resistenz.

Das heißt: Drei von vier Isolaten konnte das Carbapenem-spaltende Enzym herstellen, bei E. coli waren es auch immerhin 40 Prozent (Lancet Infect Dis 2016, online 17. November). Besonders gefährlich: Der Resistenzmechanismus ist auf andere Bakterien übertragbar.

Dabei variierte das Vorkommen stark von Land zu Land: In Deutschland waren nur 0,5 von 10.000 Krankenhauspatienten mit den resistenten Keimen besiedelt oder infiziert, in einigen Mittelmeerländern und auf dem Balkan war die Rate mehr als 10-mal so hoch. Und: Viele Carbapenemase-Produzenten waren auch gegen andere "Reserveantibiotika" wie Colistin resistent. (eb)

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