Mit den Masken schützen sie andere vor möglicher Ansteckung.

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Neue Grippe: Gesundheitsministerin Ulla Schmidt warnt vor Panikreaktionen

NEU-ISENBURG/BERLIN (hub). Anhaltende H1N1-Übertragung von Mensch zu Mensch auf zwei oder mehr Kontinenten - dieses Kriterium für die Pandemiestufe 6 war schon länger erfüllt. Dass sie jetzt ausgerufen wurde, wird von der WHO vor allem als Signal gesehen, dass die Welt sich besser auf die Seuche einstellt.

Die Pandemie bereitet Gesundheitsministerin Ulla Schmidt Sorgen. Sie fürchtet, dass Neue Grippe und saisonale Grippe im Herbst zusammentreffen könnten. Dann könne es gefährliche Mutationen geben. Zu panischen Reaktionen bestehe jedoch kein Anlass, so Schmidt zur "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Die WHO-Generaldirektorin Dr. Margaret Chan sieht die Situation optimistisch: Nie zuvor sei eine Pandemie so frühzeitig erkannt und vor allem so eng überwacht worden. Die Ernte der Anstrengungen der Pandemievorbereitung der vergangenen fünf Jahre könne jetzt eingefahren werden.

Auch deutsche Seuchenexperten sehen die Vorbereitungen positiv. So hat etwa das Gesundheitsamt in Köln, der viertgrößten Stadt Deutschlands, nach Ausrufung der Pandemiestufe 5 ein Lagezentrum eingerichtet. Mit Krankenhäusern, Apothekern, Feuerwehr und der KV habe es intensive Gespräche gegeben, so Dr. Jan Leidel, Leiter des Gesundheitsamts Köln zur "Ärzte Zeitung". Bei einer Pandemie solle die Versorgung möglichst im ambulanten Bereich erfolgen, damit sich Kliniken um Schwerkranke kümmern können.

Doch so weit ist es noch nicht. Denn Stufe 6 sagt nur etwas über die Verbreitung des neuen H1N1-Virus aus, nichts über seine Gefährlichkeit. Die sei bisher ähnlich einer saisonalen Influenza. Allerdings seien die Betroffenen meist jünger als 25 Jahre und die meisten schweren Erkrankungen beträfen 30- bis 50-Jährige, so Chan.

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