Kommentar
Pandemie belebt den Maoismus
Die Pandemiepläne stehen, die Staaten sind vorbereitet, bald sollen die Impfungen starten. Ein günstiger Zeitpunkt fürKritiker, sich zu Worte zu melden.
Denn Kritik bedeutet Konflikt, und Konflikt ist einer der stärksten Aufmerksamkeitsfaktoren. Daher fallen Äußerungen, wie jene, bei den Massenimpfungen handele es sich um einen Großversuch an der deutschen Bevölkerung,genauso auf fruchtbaren Boden, wie die, Impfungen seien überflüssig oder Händewaschen bringe nichts.
Was die wissenschaftlichen Grundlagen für ihre Äußerungen sind, bleiben die Absender schuldig. Umgroß rauszukommen, reicht es, gegen den Strom zu Schwimmen.Getreu dem Motto des "Großen Vorsitzenden" Mao: Wer gegen den Strom schwimmt, kommt als Erster zur Quelle. Oft reicht schon das Attribut "pharmakritisch".
Dabei sind sich alle Gesundheitsinstitutionen einig, von der WHO bis hinunter zu den nationalen Behörden: Wir haben seit Jahrzehnten das erste Mal eine Influenza-Pandemie - und erstmals können wir etwas dagegen tun. Das Gute ist, es wird etwas getan. Sollte sich die Pandemie verflüchtigen, umso besser. Aber: Nichts zu tun und abzuwarten, das wäre in der Tat ein Großversuch. Und der könnte tragisch enden.
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