Impfen statt jammern

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Nun ist also plötzlich wieder einmal zu viel Schweinegrippe-Impfstoff da, und niemand weiß so recht, was damit tun. An andere Länder verschenken oder verkaufen? Vielleicht sollte man erst einmal daran denken, dass die Grippe-Saison noch lange nicht vorbei ist und vermutlich erst weit weniger als zehn Prozent der Menschen gegen die neue Grippe geimpft sind - vom Ziel, 30 Prozent zu impfen, sind wir noch weit entfernt.

Dass das Interesse der Bevölkerung an der Impfung nach einigem Hin und Her nun wieder gegen den Nullpunkt tendiert, liegt nicht nur an dem für eine Pandemie milden Verlauf, sondern auch daran, dass sich Skepsis und Halbwissen zur Krankheit und Impfung ebenso schnell und unkontrolliert ausgebreitet haben wie der Erreger. Da wird weiter von Ärzten dazu geraten, erst einmal gegen die saisonale Grippe zu impfen, von der weit und breit nichts zu sehen ist, da hält sich hartnäckig das Gerücht, die neue Grippe ist ja viel harmloser als die alte, obwohl die meisten Toten in den besten Lebensjahren sind.

Wenn sich die Bundesländer jetzt bemühen, weniger Impfstoff zu bekommen als zunächst bestellt wurde, ist das sicher richtig. Noch besser wäre es aber, die Bevölkerung vom Nutzen der Impfung zu überzeugen.

Lesen Sie dazu auch: Impfung gegen H1N1 ist weiter sinnvoll

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Experten fordern von Bund und Ländern verbindliche Vorgaben für die Kooperation von Rettungsleitstellen (Bild) und ärztlichem Bereitschaftsdienst.

© Heiko Rebsch / dpa / picture alliance

Reform des Rettungsdienstes

Bereitschaftsdienst und Rettungsleitstellen sollen eng aneinanderrücken

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung steht in vielen Ländern vor großen Herausforderungen. Ein Arzt aus Israel fordert deshalb mehr Zusammenarbeit.

© Vladislav / stock.adobe.com

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen