Erstmals H5N1 bei Nutzgeflügel in Deutschland nachgewiesen

DRESDEN/RIEMS (dpa). In Deutschland ist erstmals bei Nutzgeflügel das Vogelgrippevirus H5N1 nachgewiesen worden. Das bestätigte das sächsische Sozialministerium am Mittwoch. "Ja, wir haben in Sachsen einen Fall von Vogelgrippe vom Typ H5N1", sagte Ministeriumssprecher Ralph Schreiber. Der befallene Bestand befindet sich in einem sächsischen Geflügelbetrieb.

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Die Proben aus dem Geflügelbetrieb wurden im nationalen Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI) auf der Insel Riems untersucht. Die Tötung von mindestens 16 000 Tieren werde derzeit vorbereitet. Dabei handelt es sich um 8000 Puten, 5000 Gänse und 3000 Hühner. Geprüft werde noch, ob es sich bei dem Virus um die aggressive Asia-Variante handelt. Im aktuellen Seuchenzug wurde allerdings noch keine andere Variante nachgewiesen.

Inzwischen sind die bei einem Vogelgrippe-Virusnachweis vorgeschriebenen Schutzzonen eingerichtet. Drei Kilometer um den betroffenen Geflügelhof ist absolute Sperrzone. Im erweiterten Umkreis von zehn Kilometern werden Vögel beobachtet. Nach Angaben des Ministeriums wurden in Sachsen seit Mitte Februar 3365 tote Wildvögel auf die Infektion untersucht. Das Ergebnis war bisher immer negativ.

Bei dem Geflügelhof soll es sich nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" um einen Betrieb in Wermsdorf (Landkreis Torgau- Oschatz) handeln. Ein Teil dieser Produktion werde in einem Schlachtbetrieb in Mutzschen verarbeitet. Dort wurde die Fleischverarbeitung gestoppt und die am Dienstag geschlachteten Tiere zur Vernichtung weitergegeben.

Das FLI hatte die Proben am Dienstagabend erhalten. Zuvor waren in dem betroffenen Zuchtbetrieb Tiere verendet. Viren vom Typ H5 waren bei den Tieren noch am Abend bestätigt worden.

In Deutschland war im Februar erstmals H5N1 bei verendeten Schwänen auf Rügen nachgewiesen worden. Bislang haben sich in Deutschland keine Menschen mit dem Virusstamm infiziert.

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