Rostock

Vogelgrippe im Zoo weitet sich immer weiter aus

Im Rostocker Zoo ist das gefährliche Vogelgrippe-Virus H5N8 bei Störchen, Enten, Gänsen und einem Ibis nachgewiesen worden. Zudem hat der Erreger Thüringen erreicht.

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ROSTOCK/ERFURT. Experten haben das gefährliche Vogelgrippevirus H5N8 bislang bei 43 Vögeln im Rostocker Zoo nachgewiesen.

Darunter seien sämtliche Enten, Störche und Gänse des Tiergartens gewesen, teilte ein Sprecher des Agrarministeriums am Montag mit.

Alle rund 500 Zoo-Vögel sollen auf das Virus hin untersucht werden. Wie es in die Bestände gelangte, ist weiter unklar.

Der Tiergarten bleibe angesichts der Ausbreitung der Vogelpest weiter für Besucher geschlossen. Zudem wurde das Virus erstmals in Thüringen entdeckt, und zwar bei einer Wildente.

Zoo bleibt geschlossen

Im Rostocker Zoo war der Subtyp H5N8 erst am Samstag bei einem Roten Ibis nachgewiesen worden.

Daraufhin wurden 10 Ibisse sowie 8 Nacht- und Seidenreiher vorsorglich getötet.

Analyse-Ergebnisse dieser Tiere lagen aber zunächst nicht vor. Bei allen in den Tagen zuvor präventiv getöteten Enten sei das hochansteckende Virus gefunden worden, hieß es.

Diese 25 Wasservögel seien stark belastet gewesen, erklärte der Sprecher.

Neben den Enten wurden in der vorigen Woche auch die 5 Gänse des Tiergartens vorsorglich getötet sowie die 9 verbliebenen Weißstörche. 3 Störche waren zuvor bereits verendet.

Insgesamt starben 60 Vögel in dem Zoo an dem Virus oder wurden präventiv getötet.

Für das Stadtgebiet Rostocks bleibt die Stallpflicht für Geflügel bestehen, wie der Sprecher erklärte.

In Thüringen wurde das hochansteckende Virus vom Typ H5N8 bei einer Stockente nachgewiesen.

Sie sei vorige Woche (6. Januar) an den Aulebener Teichen im Kreis Nordhausen für ein Wildvogelmonitoring geschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium am Montag in Erfurt mit.

Umgebung wird untersucht

Nun untersuchen Tierärzte, ob das Virus in umliegende Geflügelställe eingeschleppt wurde.

Das Gebiet, in dem die infizierte Stockente geschossen wurde, liegt unweit der Grenze zu Sachsen-Anhalt.

In dem Nachbarbundesland war schon in den vergangenen Wochen bei mehreren Wildvögeln das H5N8-Virus nachgewiesen worden.

Das in Südkorea schon länger bekannte Virus tauchte Anfang November in einem Putenhof in Mecklenburg-Vorpommern auf, bis zum Ende des Jahres dann in Niedersachsen und mehreren Ländern Europas.

Unklar ist, ob die Übertragung über Wildvögel oder den Futter- und Geflügelhandel erfolgte. Am Wochenende war der Subtyp H5N8 auch erstmals in Taiwan registriert worden. (dpa)

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