Kehlkopflose bevorzugen Prothesenstimme
LEIPZIG (eb). Nutzen Patienten nach Laryngektomie eher die Ösophagusstimme oder Sprechhilfen? Unter anderem um diese Frage zu klären, erhoben Wissenschaftler der Universität Leipzig Daten von etwa 300 Patienten nach Laryngektomie. Erste Ergebnisse liegen jetzt vor.
Ein Gruppe bildeten Patienten, die in den vergangenen 20 Jahren laryngektomiert wurden. Gut jeder zweite von ihnen benutzt die Ösophagusstimme, bei der Luft in die Speiseröhre geatmet und gezielt zur Wortbildung wieder abgegeben wird (Rülpsstimme).
Aktuell operierte Patienten bevorzugen dagegen elektronische Sprechhilfen, die an den Hals gehalten werden, oder kleine Prothesen zwischen Luft- und Speiseröhre. Der Trend geht also zur Prothesenstimme. Die Studienergebnisse werden am 1. Juni 2005 bei einem Patientenforum in Leipzig vorgestellt.
An Kehlkopf- oder Rachenkrebs erkranken in Deutschland jährlich etwa 2 700 Männer und 440 Frauen. Die Zahl der Kehlkopflosen wird in der Bundesrepublik auf etwa 20 000 geschätzt.