Mit Rasburicase erübrigt sich eine Dialyse

MÜNCHEN (sto). Mit Rasburicase kann bei Krebspatienten mit Tumorlyse-Syndrom erfolgreich gegen die gefürchtete Hyperurikämie vorgegangen und eine Dialyse vermieden werden.

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Hyperurikämie ist nach Angaben von Dr. Matthäus Krych vom Münchner Universitätsklinikum Großhadern eine der häufigsten Entgleisungen beim Tumorlyse-Syndrom. Sie kann innerhalb weniger Stunden zu einem Nierenversagen führen.

Zur Therapie stehen mit Allopurinol und der rekombinanten Uratoxidase Rasburicase (Fasturtec®) zwei Substanzen zur Verfügung, sagte Krych. In Studien sei jetzt belegt worden, daß Rasburicase den Harnsäure-Spiegel stärker als Allopurinol senkt, so daß eine Dialyse als Folge eines Tumorlyse-Syndroms meist nicht erforderlich wird. Rasburicase wandelt Harnsäure in das gut lösliche Allantoin um und kann prophylaktisch und therapeutisch genutzt werden.

Bislang wurden zu Rasburicase hauptsächlich Studien mit Kindern gemacht, berichtete Krych bei einer vom Unternehmen Sanofi-Aventis unterstützten Veranstaltung in München. In der GRAAL-1-Studie wurde Rasburicase dagegen bei insgesamt 100 Erwachsenen mit aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen in einer täglichen Dosierung von 0,20 mg/kg Körpergewicht geprüft.

Elf Prozent der Patienten hatten bereits vor der Chemotherapie erhöhte Harnsäurewerte, so daß Rasburicase zur Therapie verabreicht wurde, die übrigen Patienten erhielten die Substanz prophylaktisch.

Die Harnsäure-Werte wurden mit Rasburicase während der gesamten Behandlungsdauer - zwischen drei und sieben Tage lang - konstant niedrig gehalten. Die Werte blieben während der gesamten Chemotherapie im Normbereich, wie Krych berichtete. Bei keinem Patienten sei es zu einem weiteren Anstieg der Kreatinin-Werte gekommen. Eine Dialyse sei bei keinem Patienten notwendig gewesen.

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