Krebsmittel auch geeignet als Kombipartner

NEU-ISENBURG (ple). Das Krebsmedikament Bortezomib ist bei Patienten mit Multiplem Myelom nicht nur als Monotherapie geeignet, sondern auch mit Dexamethason als Kombinationspartner. In Studien werden derzeit weitere Kombinationspartner für Bortezomib gesucht.

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Bortezomib hemmt in Krebszellen einen bisher wenig beachteten Enzymkomplex, das Proteasom. Dieser Komplex hat in Krebszellen eine viel größere Aktivität als in gesunden Zellen. Er besteht aus mehreren Komponenten und sorgt für den Abbau von Proteinen, die nicht mehr gebraucht werden.

Bortezomib hemmt diesen Komplex und fördert so den programmierten Zelltod; das Fortschreiten der Erkrankung wird aufgehalten. Mit dem Wirkstoff gelingt es, die Remissionsrate bei Patienten mit Multiplem Myelom im Vergleich zur Standardtherapie deutlich zu erhöhen.

Das neuartige Krebsmittel mit dem Warenzeichen Velcade® ist, wie berichtet, in diesem Jahre mit dem von der "Ärzte Zeitung" gestifteten Galenus-von-Pergamon-Preis für innovative Forschung ausgezeichnet worden.

Die Kombination von Bortezomib mit Dexamethason kann das Ansprechen im Vergleich zur Monotherapie verbessern, wie die Ergebnisse mehrerer Studien belegen. So haben Ärzte um Professor Sundar Jagannath aus New York in einer Studie mit 54 Patienten mit rezidiviertem oder therapierefraktärem Multiplem Myelom festgestellt, daß die zusätzliche Therapie mit Dexamethason die komplette und partielle Ansprechrate von 38 Prozent auf 50 Prozent erhöht.

Auch bei zuvor nicht behandelten Patienten ist ein verbessertes Ansprechen durch die kombinierte Therapie möglich (Br J Haematol 129/6, 2005, 776). Der Erfolg einer Stammzellmobilisierung oder einer Stammzell-Transplantation wurde durch Bortezomib nicht beeinträchtigt.

In weiteren Studien wird derzeit die Wirksamkeit etwa einer Kombination von Bortezomib mit Doxorubicin plus Dexamethason geprüft. Damit sind möglicherweise sehr hohe Ansprechraten über 90 Prozent möglich.

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