Karzinom der Eierstöcke

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Ziel der Primärtherapie bei Frauen mit Ovarialkarzinom ist es zunächst, operativ den Tumor möglichst komplett zu entfernen, zumindest aber auf eine Ausdehnung von weniger als einem Zentimeter Durchmesser zu verringern. Denn der Tumorrest bestimmt die Prognose.

Frauen mit fortgeschrittenem Karzinom, also in den FIGO-Stadien II bis IV von vier Stadien - wenn der Tumor nicht mehr auf die Ovarien begrenzt ist - sollte den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe zur Primärtherapie Platin erhalten. FIGO steht für Fédération Internationale de Gynécologie et d' Obstétrique.

In diesen Stadien sind Cisplatin und Carboplatin als Monotherapie oder in Kombination mit Cyclophosphamid (mit oder ohne Anthrazykline) gleichermaßen effektiv. Derzeitiger Standard ist den Leitlinien zufolge die Kombination eines der beiden Platinpräparate mit dem Taxan Paclitaxel. Vorteile einer Dosissteigerung oder einer Verlängerung der Therapie über fünf bis sechs Zyklen hinaus sind bisher nicht nachgewiesen worden.

Bei Rezidiven nach einer Operation und Primärchemotherapie (70 Prozent) gibt es derzeit keine kurative Therapie. Für die palliative Therapie stehen hier den Leitlinien zufolge Gemcitabin, Etoposid, pegyliertes liposomales Doxorubicin, Topotecan und Treosulfan zur Verfügung.

Bei Patienten mit Platin-resistenten Tumoren bietet sich eine endokrine Behandlung mit Gestagenen, Tamoxifen, Antiandrogenen oder GnRH-(Gonadotropin-releasing-Hormon)-Analoga an. Für eine Bestrahlung besteht wegen der Erfolge mit Platin-Präparaten und Paclitaxel keine Indikation mehr, wie es in den Leitlinien heißt. Bei optimal behandelten Patientinnen liegt die Drei-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit bei 75 Prozent. (ple)

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