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Jeder Vierte stirbt an Krebs

Das Robert Koch-Institut schätzt die Zahl der Menschen in Deutschland, die 2012 neu an Krebs erkrankt sind auf etwa 490.000.

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BERLIN. Rund ein Viertel aller Sterbefälle bei uns sind nach den Angaben des Robert Koch-Instituts auf bösartige Tumore zurückzuführen: ein Drittel bei Verdauungsorganen, gefolgt von Lungenkrebs und Brustkrebs.

Der Anteil der bösartigen Tumorerkrankungen unter den Gestorbenen sei in den vergangenen 30 Jahren um fast 25 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden zum Weltkrebstag am Montag mit.

Die meisten Menschen sterben zwar nach wie vor an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Todesfälle mit dieser Ursache seien aber in dem Zeitraum um fast ein Viertel (23 Prozent) zurückgegangen. 2011 starben den Statistiken zufolge in Deutschland insgesamt 852.328 Menschen.

Krebs eine typische Alterskrankheit

Der Grund für den Anstieg der Krebstoten um ein Viertel sei vor allem die alternde Bevölkerung, sagte Professor Nikolaus Becker vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg der Nachrichtenagentur dpa.

Rechne man die Altersstruktur heraus, sinke sogar das Risiko an Krebs zu sterben - dabei helfen Prävention, Früherkennung und Therapien. Krebs sei eine typische Alterskrankheit.

Haupttodesursache bei Krebsleiden waren nach Angaben der Statistiker zu fast einem Drittel - bei rund 70.000 Menschen - Erkrankungen der Verdauungsorgane.

An zweiter Stelle der Todesfälle durch Krebs folgten bei den Männern Lungen- und Bronchialkrebs (31.293 Sterbefälle/26 Prozent), wie das Statistische Bundesamt für 2011 ermittelte. Bei Frauen war es Brustkrebs (17.815 Fälle/18 Prozent).

Männer rauchen weniger als früher

Patientinnen sterben heute jedoch mehr als doppelt so häufig (plus 124 Prozent) als vor 30 Jahren an Lungen-, Kehlkopf- oder Luftröhrenkrebs, der im Zusammenhang mit Rauchen steht. Männer rauchten dagegen weniger als früher.

Bei ihnen ist dagegen Leberkrebs auf dem Vormarsch. In den vergangenen 30 Jahren nahm diese Erkrankung bei Männern um 56 Prozent zu - allerdings nach Angaben von Becker bei niedrigen Fallzahlen.

Die gute Nachricht: Krebs-Patienten sterben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nicht mehr so jung wie noch vor 30 Jahren. Das Durchschnittsalter stieg um rund drei auf 73 Jahre. Männer wurden durchschnittlich über 72 Jahre alt, Frauen etwa 74 Jahre.

Gründe dafür gebe es mehrere, sagte Becker vom Deutschen Krebsforschungszentrum: Es werde weniger geraucht, Infektionen gingen zurück, die Hygiene sei besser, die Lebensmittel frischer und nicht mehr so mit Schadstoffen belastet wie vor 30 Jahren. (dpa)

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