Kommentar zu Gesundheitsproblemen nach Krebstherapie
Überleben hat seinen Preis
Die Zahl der Menschen, die ihren Krebs überlebt haben, liegt in Deutschland nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts bei 3,2 Millionen - Tendenz steigend. Doch auch wenn die eigentliche Krebsbehandlung beendet ist, leiden viele Patienten noch lange an den Folgen der Erkrankung und den Nachwirkungen der Therapie.
Wie eine niederländische Studie jetzt gezeigt hat, ist die Zahl der Arztkontakte im Vergleich zur allgemeinen Hausarztklientel deutlich erhöht. Zu den besonders häufigen Anlässen gehören unter anderem Fatigue, Bauchschmerzen und Rückenbeschwerden, bei Brustkrebspatientinnen auch Schlafstörungen und Depressionen.
Bei derartigen Symptomen kommt der Verdacht auf unbemerkte Vorgänge in der Tiefe der Psyche auf. Studien haben gezeigt: Viele Krebsüberlebende fürchten ein Rezidiv oder haben andere psychosoziale Probleme. In der Arztpraxis werden diese - wenn niemand nachfragt - aber nur selten angesprochen. Schon längst fordern Experten Versorgungskonzepte, die sich mehr an den Bedürfnissen der Patienten orientieren.
Es genügt eben nicht, Krebstherapien immer weiter zu verbessern und körperliche Langzeitschäden zu kontrollieren - auch eine umfassende psychoonkologische Betreuung ist für diese Patienten wichtig.
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