Jeder Fünfte kann beim NSCLC zwei Jahre überleben

BERLIN (gvg). Moderne Chemotherapien mit platinhaltigen Kombinationsschemata können bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) die Überlebenszeit verlängern. Besonders günstige Zweijahresdaten gibt es für die Kombination mit Docetaxel.

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"Das Ziel der Erstlinien-Chemotherapie beim NSCLC ist heute eine Verlängerung der Lebenszeit und eine Verbesserung der Lebensqualität", sagte Professor Frank Griesinger von der Universität Göttingen bei einer Veranstaltung beim 46. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie in Berlin.

Dies kann mit platinhaltigen Chemotherapie-Kombinationen erreicht werden, die die mediane Überlebenszeit im Mittel von fünf auf sechseinhalb Monate verlängern, wie Griesinger bei der von Sanofi-Aventis unterstützten Veranstaltung betonte. Für Patienten, die auf die Behandlung gut ansprechen, könne das durchaus eine Lebensverlängerung von mehreren Jahren bedeuten.

"Deswegen empfehlen die Leitlinien der Amerikanischen Gesellschaft für Klinische Onkologie ASCO heute die platinbasierte Chemotherapie-Kombination als Goldstandard für Patienten in gutem Allgemeinzustand", so Griesinger.

Die bisher günstigsten Zweijahresüberlebensraten seien dabei für die Therapie mit einer Kombination aus Cisplatin und Docetaxel (Taxotere®) dokumentiert worden. In einer prospektiven randomisierten Studie bei 1200 Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC überlebten 21 Prozent der Patienten, die Cisplatin und Docetaxel erhalten hatten, das zweite Jahr nach Therapiebeginn.

In der Vergleichsgruppe, in der mit Cisplatin plus Vinorelbin behandelt wurden, traf das nur für 14 Prozent der Patienten zu. Die Einjahresüberlebensrate betrug 46 Prozent im Docetaxel-Arm und 41 Prozent im Vinorelbin-Arm. Die mediane Überlebenszeit lag mit Docetaxel bei 11,3 Monaten, mit Vinorelbin bei 10,1 Monaten.

"Die Kombinationstherapie aus Cisplatin und Docetaxel ist damit eine der wirksamsten Erstlinientherapien beim NSCLC", so Griesingers Fazit aus den Studiendaten. Günstig sei außerdem das Verträglichkeitsprofil: Übelkeit, Erbrechen, Anämie und therapiebedingte Fatigue träten bei Einsatz von Docetaxel seltener auf als bei anderen Kombinationen.

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