Bronchialkarzinom
Die Therapie bei Lungenkrebs hängt vom histologischen Typ ab: ob es ein kleinzelliges - bei einem Fünftel der Patienten - oder ein nicht-kleinzelliges Karzinom ist. Eine Op erfolgt beim kleinzelligen Bronchial-Ca in der Regel nicht.
Es spricht gut auf Bestrahlung und Chemotherapie an. Können Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchial-Ca operiert werden, erhalten sie danach eine Chemotherapie. Bei Fernmetastasen und/oder ausgedehnten Tumoren, die nicht operativ entfernt werden können, erhalten die Patienten eine Chemotherapie.
Standard in der First-line-Therapie ist eine platinhaltige Zweierkombination. Es werden Cisplatin oder Carboplatin kombiniert mit einem Taxan wie Docetaxel, mit Gemcitabin, Vinorelbin, Etoposid, Ifosfamid, Mitomycin C oder Vinblastin. Gibt es eine Kontraindikation für Platin, etwa Nierenversagen oder Herzinsuffizienz, ist nach Ansicht von Professor Rudolf Huber aus München eine Monotherapie mit Docetaxel sinnvoll.
Das Medikament Pemetrexed steht auch zur Monotherapie für Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Bronchial-Ca mit vorheriger Chemotherapie zur Verfügung. Damit wurde eine Überlebenszeit von 8,3 Monaten erreicht, mit der Vergleichssubstanz Docetaxel von 7,9 Monaten.
Seit kurzem ist der Tyrosinkinase-Hemmer Erlotinib EU-weit zugelassen. Indiziert ist er bei fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungen-Ca zur Zweitlinien-Therapie. In einer Phase-3-Studie betrug die mediane Überlebenszeit damit 6,7 Monate im Vergleich zu 4,7 Monaten mit Placebo. (ple)