Kommentar

Hautkrebsscreening "light"?

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:

Das Hautkrebsscreening steht neuerdings im Zwielicht. Kritiker bemängeln, es habe die Hautkrebsmortalität bisher nicht gesenkt. Vor allem aggressive Melanome würden durch die Screeningmaschen schlüpfen.

Belgische Forscher haben nun einen neuen Ansatz ausprobiert. Statt zur Ganzkörperuntersuchung luden sie zum Screening auf suspekte Hautmale. Verdachtsanzeichen bekamen die Eingeladenen schriftlich mitgeteilt.

Sofern die Kandidaten zur Untersuchung erschienen, erwies sich das Screening in der Light-Version durchaus als effektiv, die Ernterate war ähnlich hoch wie in der Vergleichsgruppe mit verdachtsunabhängiger Inspektion von Kopf bis Fuß.

Bei der Gesamtzahl entdeckter Malignome blieb das läsionsorientierte Screening aber deutlich hinter dem konventionellen Vorgehen zurück. Die Teilnehmerrate war offenbar zu gering - sie erreichte rund drei im Vergleich zu knapp 18 Prozent beim Ganzkörperscreening.

Um die niedrige Quote zu erhöhen, müssten potenzielle Teilnehmer intensiver über ABCD-Regel, hässliche Entlein und andere Merkmale suspekter Nävi aufgeklärt werden. Ob die dafür nötige Zeit nicht besser in Ganzkörperuntersuchungen investiert wird? In der Studie dauerten die im Schnitt nur knapp vier Minuten.

Lesen Sie dazu auch: Hautkrebs: Nur mit verdächtigen Muttermalen zum Screening?

Mehr zum Thema

Phase-III-Studie

Adjuvante Zelltherapie gegen Melanom wenig erfolgreich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen