Onkologie

Biomarker erleichtert Therapieplanung bei Merkelzell-Karzinom

Forscher haben einen Biomarker entdeckt, mit dem sich die Therapie bei Merkelzell-Karzinom besser überwachen lässt.

Veröffentlicht:

DUISBURG / ESSEN. Das Merkelzell-Karzinom ist ein seltener, aber sehr aggressiver Hautkrebs, der durch ein Virus oder UV-Licht ausgelöst wird. Einen Biomarker, mit dem ohne Gewebeentnahme der Therapieerfolg und eventuelle Rückfälle überwacht werden können, haben nun Forscher des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) an der Medizinischen Fakultät der Uni Duisburg-Essen (UDE) und dem Uniklinikum Essen entdeckt.

Häufig werden Patienten mit Merkelzell-Karzinom mit sogenannten Immuncheckpoint-Hemmern therapiert. Diese Methode wurde 2018 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet und wird am UK Essen erfolgreich eingesetzt, heißt es in einer Mitteilung des UDE / UK  Essen. Etwa 40 bis 60 Prozent der Karzinome sprechen auf die Therapie an, vor allem wenn der Krebs erstmals auftritt. Falls nicht, muss operiert und chemotherapiert werden.

„Wir haben deshalb nach einem Biomarker gesucht, mit dem die Tumorlast während des gesamten Krankheitsverlaufs sicher bewertet werden kann“, wird Professor Jürgen C. Becker, Leiter der DKTK-Abteilung Translational Skin Cancer Research im Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB) an der UDE in der Mitteilung zitiert.

Nach langer Suche fanden die Wissenschaftler schließlich das Molekül cf miR-375, das unter anderen von Merkelzell-Tumorzellen übermäßig ins Blut freigesetzt wird. „So kann mit einer Blutuntersuchung das Ansprechen auf eine Therapie überprüft und ein eventueller Krankheitsrückfall frühzeitig erkannt werden“, so Becker in der Mitteilung weiter.

MicroRNAs wurden bereits als Biomarker zum Beispiel bei Darmkrebs und Brustkrebs anerkannt. „Wir hoffen, dass das künftig auch für miR-375 der Fall sein wird“, so Becker. „In jedem Fall ist es ein nützliches Instrument, um das Ansprechen auf die Therapie zu überwachen. Außerdem ermöglicht es eine gezieltere Indikation für die PET / CT-Bildgebung.“ (eb)

Mehr zum Thema

Phase-III-Studie

Adjuvante Zelltherapie gegen Melanom wenig erfolgreich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert