Neuer Stuhltest zum Nachweis von Kolorektal-Ca

GIESSEN (ple). Patienten mit kolorektalen Tumoren haben signifikant erhöhte Werte des Markers "Tumor-M2-PK" im Stuhl als Menschen ohne diesen Krebs. Der Marker, ein Enzym, läßt sich einfach mit einem Immunoassay nachweisen und kommt auch - allerdings weniger deutlich erhöht - im Blutplasma der Patienten vor.

Veröffentlicht:

Die erste umfangreiche Studie zum Nachweis des Enzyms im Stuhl ist jetzt veröffenticht worden. 60 Patienten und 144 Kontrollpersonen haben an der Studie teilgenommen (Br J Cancer 91/5, 2004, 980). Die Studie wurde unter anderem an der Universität Gießen vorgenommen. Gemessen wurde die Konzentration des Markers im Stuhl. Der Marker ist ein Isoenzym der Pyruvatkinase, die als Dimer im wesentlichen in Tumorzellen vorkommt. Zur Messung dieses Enzyms wurde der Enzym-Immunoassay des Unternehmens ScheBo® Biotech verwendet.

Wie die Wissenschaftler um Dr. Philip D. Hardt von der Universitätsklinik berichten, hat der Test eine Gesamt-Sensitivität von 73 Prozent und eine Gesamt-Spezifität von 78 Prozent, und zwar bei einem positiven Grenzwert von 4 Einheiten pro Milliliter. Die Spannbreite reicht von 57 Prozent im Stadium T1 der TNM-Klassifikation, in dem der Tumor die Submukosa infiltriert, bis 78 Prozent im Stadium T4, in dem der Tumor direkt in andere Organe infiltriert. Im Stadium Dukes D - also im letzten Stadium, in dem bereits Fernmetastasen auftreten - liegt die Sensitivität des Tests bei 90 Prozent.

Bei allen Patienten wurde eine Koloskopie und eine histologische Untersuchung zur Bestätigung oder zum Ausschluß eines Tumors vorgenommen. Die Ergebnisse sollen nun in einer größeren Querschnittsstudie überprüft werden.

Mehr zum Thema

Darmkrebs-Mortalität sinkt

Test auf okkultes Blut im Stuhl rettet Leben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen