KOMMENTAR

Aufklärung bringt doch etwas!

Von Gabriele Wagner Veröffentlicht:

Warum sollte man sich in der Praxis den Mund fusselig reden und Patienten über ihre gesundheitlichen Risiken aufklären? Oder über die Chancen von Vorsorge-Untersuchungen? Das bringt doch nichts!

Doch - das bringt etwas! Das haben gerade wieder Kollegen von der Medizinischen Hochschule Hannover belegt. Zwar haben sie festgestellt, dass Patienten mit hohem Darmkrebsrisiko - also Verwandte ersten Grades von jüngeren Betroffenen - Koloskopien zur Früherkennung nur wenig nutzen.

Nur jeder Fünfte dieser Risikopatienten nutzt diese Chance. Eine solche niedrige Rate kann aber offenbar erhöht werden, wenn Betroffene um ihr Risiko wissen. Und auch über die Chancen einer solchen Früherkennungsuntersuchung aufgeklärt sind. Nach Daten der preisgekrönten Studie sind es dann 27 Prozent, die sich untersuchen lassen, also jeder vierte. Und das kann wirklich als Erfolg gewertet werden. Denn viele Menschen scheuen die Untersuchung mit der von ihnen als sehr unangenehm empfundenen Vorbereitung.

Offenbar können also Zahlen überzeugen: Eltern, Geschwister und Kinder von Darmkrebspatienten haben ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko, auch zu erkranken. Eine weitere, drei- bis vierfache Risikosteigerung gibt es, wenn die Diagnose vor dem 60. Lebensjahr gestellt wurde. Und die Prognose kann nur durch eines gesenkt werden: durch Früherkennung.

Lesen Sie dazu auch: Aufklärung erhöht Vorsorge-Rate

Mehr zum Thema

Darmkrebs-Mortalität sinkt

Test auf okkultes Blut im Stuhl rettet Leben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen