Kombitherapie erhöht Chancen bei Leber-Metastasen

BERLIN (djb). Fast die Hälfte der Patienten mit kolorektalem Karzinom haben bei der Diagnose Lebermetastasen. Die Rate erfolgreicher Resektionen kann durch eine Irinotecan-haltige Chemotherapie in Kombination mit einem monoklonalen Antikörper erhöht werden.

Veröffentlicht:

Damit würden die Heilungschancen der Patienten verbessert, hat Privatdozent Jörg Fahlke aus Magdeburg gesagt. Nur etwa 10 bis 20 Prozent der Lebermetastasen ließen sich primär operativ entfernen, sagte Fahlke bei einer Veranstaltung in Berlin.

Durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Onkologen, Chirurgen und Radiologen könnten jedoch heute Patienten identifiziert werden, deren Metastasen sich durch eine präoperative Chemotherapie verkleinern lassen, sodass eine sekundäre Resektion möglich wird. Nach Resektion isolierter Lebermetastasen steigen die Heilungschancen auf etwa 30 bis 40 Prozent, wie Fahlke bei der von Pfizer unterstützten Veranstaltung berichtete.

Progressionsfreies Leben wird signifikant verlängert.

Für die Behandlung mit kurativer Intention sollten die Patienten etwa eine moderne Kombinationstherapie mit einem monoklonalen Antikörper erhalten, betonte Dr. Dirk Arnold aus Halle. In der CRYSTAL×-Studie wurden - wie berichtet - durch die zusätzliche Gabe des Antikörpers Cetuximab zum FOLFIRI-Regime mehr Patienten sekundär operabel (6 Prozent versus 2,5 Prozent) und der Anteil komplett resezierbarer Tumoren mit isolierten Lebermetastasen erhöhte sich von 4,5 Prozent auf 9,8 Prozent.

Das FOLFIRI-Regime besteht aus dem Topoisomerase-Hemmer Irinotecan (Campto®), 5-Fluorouracil plus Folinsäure und gilt heute außer FOLFOX (5-FU/FS plus Oxaliplatin) als Standard bei Patienten mit metastasiertem Kolonkarzinom. In der CRYSTAL-Studie hatten 1200 Patienten FOLFIRI oder FOLFIRI/Cetuximab als Erstlinien-Therapie erhalten. In der Subgruppe der Patienten mit isolierten Lebermetastasen lebten Patienten mit der Dreierkombination im Vergleich zur FOLFIRI-Gruppe signifikant länger progressionsfrei (11,4 versus 9,2 Monate).

×CRYSTAL: Cetuximab combined with Irinotecan in first-line therapy for metastastic colorectal cancer

Mehr zum Thema

Darmkrebs-Mortalität sinkt

Test auf okkultes Blut im Stuhl rettet Leben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert