Test spürt DNA von Krebszellen im Stuhl auf

US-Wissenschaftler haben einen Stuhltest entwickelt, mit dem sich besser als bisher Darmkrebsvorstufen und Kolonkarzinomzellen nachweisen lassen.

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Polypen: Ein Stuhltest soll Krebs sicher erkennen.

Polypen: Ein Stuhltest soll Krebs sicher erkennen.

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PHILADELPHIA (ple). Erste Daten zu diesem noch nicht zugelassenen Stuhltest hat Professor David Ahlquist während der Tagung der USamerikanischen Vereinigung für Krebsforschung (AACR) in Philadelphia vorgestellt. Ahlquist ist Gastroenterologe an der Mayo-Klinik in Rochester im US-Staat Minnesota.

In der Untersuchung wurden Stuhlproben von 1100 Patienten - mit oder ohne Kolorektal-Ca oder Adenomen - retrospektiv analysiert. Dabei ging es um den Nachweis von veränderten DNA-Molekülen in den Fäzes. Mit dem Test auf DNA-Veränderungen in den Stuhlproben wurden bei 63,8 Prozent der Teilnehmer Adenome größer als ein Zentimeter sowie bei 85,3 Prozent (Sensitivität) Kolorektal-Krebszellen nachgewiesen. Gutartige Polypen größer als ein Zentimeter haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, maligne zu werden. Die Spezifität beim Nachweis von Krebszellen liege bei 88 Prozent, also nur 12 Prozent der Proben seien falsch-positiv gewesen, so Ahlquist.

Wie die US-Krebsvereinigung mitteilt, wurden mit dem Test 87 Prozent der Karzinome in den Stadien I bis III entdeckt, in denen eine Heilung noch möglich ist, sowie 69 Prozent der Tumoren im Stadium IV. Das Testergebnis sei unabhängig davon, ob das Karzinom im Darm mehr distal oder proximal liegt, so die AACR.

Der Test des US-Unternehmens Exact Sciences beruht auf dem Nachweis von chemisch veränderten DNA-Molekülen - sie tragen Methylgruppen - sowie von Mutationen im Gen KRAS. Gesucht wird nach solchen Methylierungen unter anderen des Gens Vimentin. Man weiß, dass dieses Gen in der Darmmukosa von Darmkrebspatienten im Vergleich zu Gesunden übermäßig stark methyliert ist. Prospektive Studien mit dem Test seien geplant, so Ahlquist.

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