Kommentar zu Darmkrebs-Screening

Gute Argumentationshilfe

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Jedes Jahr erkranken mehr als 62.000 Menschen an einem kolorektalen Karzinom, fast 26.000 sterben in diesem Zeitraum an den Folgen der Erkrankung. Doch in der vergangenen Dekade ist ein erfreulicher Trend zu erkennen - zu weniger Neuerkrankungen und weniger Todesfällen.

Mit 180.000 verhüteten Erkrankungen in zehn Jahren hat die Koloskopie keinen unerheblichen Anteil an dieser Entwicklung, wenn man bedenkt, dass jährlich nur etwa drei Prozent der anspruchsberechtigten gesetzlich Versicherten eine Koloskopie auch wahrnehmen.

Aber warum so wenige? Gründe sind etwa die Angst vor den Vorbereitungen und der Untersuchung selbst, aber auch Angst vor Überdiagnosen, wie sie auch beim PSA-Screening immer wieder berichtet werden.

Wenn Modellrechnungen bestätigt werden, sind beim Koloskopie-Screening Überdiagnosen sehr selten - höchstens 0,4 Prozent bei unter 75-Jährigen. Dagegen liegt beim PSA-Screening der Anteil mit etwa zwei bis drei Prozent deutlich höher.

Auch daran muss erinnert werden, wenn es darum geht, Teilnehmer für die Koloskopie im Rahmen des Darmkrebs-Screenings durch das geplante Einladungsverfahren zu gewinnen. Aus einem positiven Trend könnte so der Anfang einer eindeutigen Entwicklung werden.

Mehr zum Thema

Darmkrebs-Mortalität sinkt

Test auf okkultes Blut im Stuhl rettet Leben

Vergleichsstudie

Multitarget-Stuhltest verbessert Darmkrebs-Screening

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Schwere Infektionen mit Antibiotika richtig behandeln: Behandlungsmythen, die so nicht stimmen.

© bukhta79 / stock.adobe.com

Richtig handeln bei Infektionen

Drei Mythen bei der Antibiotika-Therapie

Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht