Protein läßt Krebszellen auslaufen

HOMBURG (wk). Erstmals testen Mediziner als Mittel zur Bekämpfung von Krebs ein reines und unverändertes Eiweiß, das der menschliche Körper selbst produziert: das Histon, auf das die DNA aufgewickelt ist. Bei zwei Leukämie-Patienten kam es bereits zur Remission.

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Am Universitätsklinikum Homburg haben die beiden Hämatologen Professor Michael Pfreundschuh und Professor Christoph Renner in einer weltweit ersten Studie sieben ältere Leukämie-Patienten mit gentechnisch hergestelltem Histon H1 behandelt. Bei diesen Patienten haben herkömmliche Behandlungen nicht angeschlagen.

Zudem kam für sie die belastende Chemotherapie nicht mehr in Frage. Bereits bei niedriger Dosierung zeigte sich bei zwei der Patienten ein Rückgang der Leukämie. Die Histone durchlöchern die Tumorzellen, die daraufhin gewissermaßen auslaufen. Die Behandlung sei von allen Patienten gut vertragen worden, schwerwiegende Nebenwirkungen seien nicht aufgetreten, so die Onkologen.

Pfreundschuh und Renner rechnen damit, daß in spätestens einem Jahr die Dosisfindungsstudie abgeschlossen sein wird. Dann sollen auch die Daten über die optimale Behandlungsdauer feststehen. Insgesamt können in die Studie 54 Patienten aufgenommen werden.

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