Weniger Rezidive durch Taxane bei Mammakarzinom

ROTTACH-EGERN (sto). Durch die frühzeitige Anwendung von Taxanen und Anthrazyklinen in der adjuvanten Chemotherapie bei Patientinnen mit Mammakarzinom lassen sich die Heilungs-Chancen offenbar weiter erhöhen.

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Das haben nach Angaben von Professor Nadia Harbeck von der Frauenklinik der TU München bereits mehrere Studien ergeben. In Deutschland werde die optimale Anwendung von Taxanen derzeit in Studien bei unterschiedlichen Risikogruppen geprüft, so Harbeck bei einer Veranstaltung von Aventis in Rottach-Egern. Das Unternehmen bietet das Taxan Docetaxel (Taxotere®) an.

Durch Taxane in der adjuvanten Chemotherapie bei Mamma-Ca kann die Rezidivrate im Vergleich zu einer CMF (Cyclophosphamid plus Methotrexat plus Fluorouracil)-Therapie um 3,5 Prozent und die Mortalität um fast fünf Prozent gesenkt werden, berichtete Professor Uwe Köhler vom Städtischen Klinikum St. Georg in Leipzig.

Das herkömmliche CMF-Schema solle daher nur noch bei Kontraindikationen gegen Anthrazykline angewandt werden, oder wenn eine Patientin unerwünschte Effekte wie Alopezie vermeiden möchte. Dabei müsse aber unbedingt darauf geachtet werden, daß eine CMF-Unterdosierung vermieden werde.

Der Nutzen der Taxane in der adjuvanten Brustkrebs-Therapie ist bereits durch viele randomisierte Studien belegt. Bislang wurden weltweit mehr als 30 000 Frauen in adjuvante Taxan-Studien einbezogen. Jetzt gehe es darum, die Therapieschemata zu optimieren, sagte Köhler. So würden jetzt weltweit die Vorteile einer sequentiellen Therapie mit Taxanen im Vergleich zur Kombitherapie, die Vorteile einer Kombination von Taxanen mit Anthrazyklinen sowie der Vorteil eines Austausches von Taxanen gegen Anthrazykline geprüft.

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