Bei Brustkrebs ist die Kombitherapie die beste Strategie

BERLIN (grue). Kombinationstherapien mit Taxanen sind die wirksamste Strategie bei der chemotherapeutischen Behandlung von Frauen mit metastasiertem Brustkrebs. Das sagte Privatdozent Dr. Hans-Joachim Lück aus Hannover beim Krebskongreß in Berlin. Dabei sei das Verhältnis von Remission zu Toxizität bei Paclitaxel besonders günstig.

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Durch stetig optimierte Therapien liege die Fünf-Jahres-Überlebensrate von Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs jetzt bei 50 Prozent, so Lück. In Deutschland wird jährlich bei etwa 7000 Frauen die Diagnose metastasiertes Mamma-Ca gestellt. Das betrifft knapp 40 Prozent aller an Brustkrebs erkrankten Frauen.

"Kombinationen sind besonders bei symptomatischen Patientinnen die Therapie der ersten Wahl", sagte Lück auf einer Veranstaltung des Unternehmens Bristol-Myers Squibb. Auch bei ausgedehnter viszeraler Erkrankung sollte von Beginn an kombiniert behandelt werden. Gut belegt ist die Effektivität von Epirubicin plus Paclitaxel (Taxol®) als Erstlinien-Therapie.

Zuvor adjuvant behandelte Frauen lebten damit 9,5 Monate progressionsfrei, bei den Frauen in einer Vergleichsgruppe mit Epirubicin plus Cyclophosphamid waren es fünf Monate. "Auch die Ansprechrate und das Gesamtüberleben war im taxanhaltigen Studienarm besser", sagte der Onkologe.

Die höchste Ansprechrate von fast 80 Prozent wurde bei Frauen mit Überexpression des HER2-neu-Gens erzielt. Der Therapie-Erfolg mit Epirubicin plus Paclitaxel wird nun in einer weiteren Studie mit der Wirksamkeit von Capecitabin (orales 5-FU) plus Paclitaxel verglichen, wie Lück berichtete.

Ein weiterer Kombinationspartner für Paclitaxel könnte Gemcitabin sein, und auch das wird zur Zeit in einer Phase-III-Studie geprüft. Verglichen wird mit einer Paclitaxel-Monotherapie. Zwischenergebnisse dieser Untersuchung erbrachten den Hinweis auf eine längere progressionsfreie Zeit mit der Kombination (5,4 versus 3,5 Monate).

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