Neue Kombination bei metastasiertem Mamma-Karzinom

DRESDEN (hsr). Für Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs, die auf Anthrazykline nicht mehr ansprechen, gewinnen Taxan-haltige Kombitherapien mit Gemcitabin zunehmend an Bedeutung. Das Nukleosidanalogon - bereits zugelassen zur First-Line-Therapie mit Paclitaxel - wird jetzt zusammen mit Docetaxel geprüft. Erste Daten zu der Option sind vielversprechend.

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Ergebnisse von sieben Phase-II-Studien, in denen insgesamt 317 Frauen mit metastasiertem Brustkrebs eine Zweier-Kombination aus Gemcitabin und Docetaxel erhielten, hat Dr. Andreas Schneeweiß von der Universitätsklinik Heidelberg bei einem onkologischen Seminar in Dresden vorgestellt.

Dabei lag die Ansprechrate nach Angaben des Gynäkologen im Mittel bei über 60 Prozent, das progressionsfreie Intervall bei durchschnittlich sieben Monaten und die mittlere Überlebensrate bei über einem Jahr. Die zwar erhöhte, aber meist nur kurz dauernde hämatologische Toxizität, etwa Neutropenien, sowie die leichten bis moderaten nicht-hämatologischen unerwünschten Wirkungen wie Erbrechen und Übelkeit seien tolerabel gewesen.

"Die erhöhte Neutropenie-Rate muß klinisch kein Nachteil sein", sagte Schneeweiß bei der Veranstaltung des Unternehmens Lilly, das das Nukleosidanalogon als Gemzar® vertreibt. In einer der Untersuchungen zur First-Line-Therapie mit Gemcitabin und Docetaxel bei 36 Patientinnen betrug die Neutropenie-Rate Grad III/IV zwar 53 Prozent bei einer mittleren Ansprechrate von 60 Prozent und acht Monaten ohne Fortschreiten der Erkrankung.

Aber keine Patientin habe, so der Gynäkologe, eine febrile Neutropenie bekommen, "und das ohne Prophylaxe mit Granulozyten-stimulierendem Faktor und Antibiotikum". Um diese offenbar wirksame, sichere und damit die Lebensqualität der Frauen verbessernde Behandlungsoption zu evaluieren, laufen in Europa und den USA derzeit Phase-III-Studien. Deren Ergebnisse würden noch für dieses Jahr erwartet, so Schneeweiß.

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