Jede dritte Frau mit Brustkrebs spricht auf Docetaxel an

ROTTACH-EGERN (sto). Etwa jede dritte Patientin mit metastasiertem Mammakarzinom spricht auf eine Behandlung mit Docetaxel an. Wird mit Paclitaxel behandelt, liegt die Ansprechrate bei ungefähr 25 Prozent. Das hat eine randomisierte Studie mit Frauen ergeben, die zuvor bereits alle ein Anthrazyklin erhalten hatten.

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In der Studie, an der in Deutschland 450 Patientinnen teilnahmen, hatten drei Viertel der Frauen viszerale Metastasen, und etwa die Hälfte war hormonrezeptorpositiv. Primärer Endpunkt der Studie war die Ansprechrate gewesen, weil die Verringerung Metastasen-bedingter Symptome bei diesen Patientinnen vorrangiges Behandlungsziel ist. Das sagte Professor Jens-Uwe Blohmer von der Frauenklinik der Charité in Berlin bei einer Veranstaltung des Unternehmens Aventis in Rottach-Egern.

Von den 225 Brustkrebs-Patientinnen im fortgeschrittenem Stadium, die mit 100 mg/m2 Körperoberfläche (KO) Docetaxel alle drei Wochen behandelt wurden, sprachen 32 Prozent auf diese Behandlung an. Bei den 224 Patientinnen, die 175 mg/m2 KO Paclitaxel erhielten, waren es 25 Prozent. Bei jeweils knapp 40 Prozent der Patientinnen blieben die Beschwerden unter der Behandlung konstant.

Eine Progression der Krankheit wurde bei 18 Prozent der mit Docetaxel behandelten Frauen beobachtet im Vergleich zu 30 Prozent unter Paclitaxel, berichtete Blohmer. Jeweils ein Viertel der Frauen wechselte von Docetaxel zu Paclitaxel oder umgekehrt. Dieser Wechsel habe jedoch keinen Vorteil gebracht.

Die Zeit bis zur Progression der Krankheit war unter der Therapie mit Docetaxel mit durchschnittlich 5,7 Monaten deutlich länger als unter Paclitaxel mit 3,6 Monaten. Dieser eindeutige Vorteil habe sich, so Blohmer, auch in der Gesamtüberlebenszeit niedergeschlagen. Mit Docetaxel lag sie bei 15,4 Monaten und mit Paclitaxel bei 12,7 Monaten.

Ein weiterer Studienendpunkt war die Toxizität. Die Therapie mit Docetaxel war nach Blohmers Angaben häufiger als mit Paclitaxel sowohl mit hämatologischer wie auch mit nicht-hämatologischer Toxizität assoziiert. Hinsichtlich der Lebensqualität seien jedoch keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsarmen festgestellt worden.

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