Positives Votum für Letrozol bei Mammakarzinom

MÜNCHEN (sto). Der Aromatasehemmer Letrozol (Femara®) hat in den neuen Leitlinien der Organkommission "Mamma" der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) eine positive Empfehlung zur erweiterten adjuvanten Therapie von Brustkrebs-Kranken bekommen.

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Erstmals wird in den Behandlungsleitlinien auch angegeben, ob eine Therapie für die Patientinnen von großem, eingeschränktem oder ohne Vorteil ist, ob eine Behandlung von Nachteil ist und ob diese Behandlung immer, im Einzelfall oder nicht vorgenommen werden soll.

"Wir gehen davon aus, daß die Leitlinie, die jetzt in einer aktuellen, dritten Version vorliegt, schon bisher zu einer Vereinheitlichung der Vorgehensweise geführt hat", erklärte der Sprecher der AGO-Organkommission, Privatdozent Gunter von Minckwitz, bei einer Veranstaltung von Novartis in München.

Die deutsche Leitlinie, die bei einem "State of the Art"-Treffen in Gravenbruch bei Frankfurt am Main verabschiedet wurde, berücksichtige nicht nur die Evidenz klinischer Forschungsergebnisse, sondern auch wichtige Aspekte der Therapieentscheidung wie die Verfügbarkeit einer Therapie sowie umfassende Risiko-Nutzen-Analysen, berichtete von Minckwitz. Für die Behandlungssituationen könne meist zwischen mehreren Therapieansätze ausgewählt werden, betonte der Onkologe.

Derzeit ist die Einnahme von Tamoxifen über fünf Jahre nach wie vor Standard in der adjuvanten Behandlung postmenopausaler Frauen mit Hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom. Eine erweiterte adjuvante Therapie mit Letrozol kann nach den Daten der MA-17-Studie das Rezidivrisiko um 43 Prozent und das Risiko kontralateraler Mammakarzinome um 46 Prozent senken.

Die in Gravenbruch verabschiedeten Therapieempfehlungen sind nicht als Fließtext sondern in einem Dia-Präsentationsformat abgefaßt.

Die Präsentation steht im Internet unter www.ago-online.org

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